Barcelona – Sportlich wollte er immer sein, der Leon. Ein bisschen härter, etwas flinker als die anderen im Konzern. Doch im Alter wird man gemütlich: Zum Facelift des aktuellen Modells führt Seat die Ausstattungslinie Xcellence ein. Mit ihr wird er komfortabler und vernünftiger.
Zeitgleich starten im Leon ein neuer Dieselmotor, aktuelle Assistenz- und Infotainment-Technik und winzige optische Verschönerungen. Unverändert bleibt der Preis: Ab 14.990 steht der geliftete Seat Leon SC im Januar 2017 beim Händler. Der günstigste Fünftürer kostet 15.490 Euro, der Kombi-Aufschlag beträgt 1.200 Euro.
Seat Leon Facelift: Optisch wenig, technisch mehr
Neue Ausstattungslinie: Der Leon Xcellence soll komfortabler sein als die anderen Modelle Quelle: Seat
Das Facelift erkennen nur Profis an neuen LED-Blinkern, überarbeiteten Schürzen und neuen Außenfarben. Deutlicher wird es im Innenraum, denn hier hat Seat ordentlich aufgeräumt: Der Leon bekommt das Cockpit des Ateca mit einer sehr übersichtlichen Mittelkonsole und Acht-Zoll-Infotainmentsystem. Echte Tasten gibt es dort kaum noch. Einen Home-Button, der ins Hauptmenü führt - und eine Connectivity-Taste, die schnell und einfach Smartphones verbindet.
Kompatible Geräte können zukünftig induktiv in der Phonebox (210 Euro) vor dem Schalthebel geladen werden. Gut: Die Lautstärke-Regelung ist nicht in eines der Menüs gewandert, sondern funktioniert mit einem Handgriff per Drehregler.
Konnektivität ist ein wichtiges Thema, das andere sind die Assistenzsysteme. Hier kann der Leon jetzt mehr, zum verhältnismäßig günstigen Preis. Der Abstandstempomat (300 Euro) funktioniert bis 210 km/h, die Front-Kamera (100 Euro) erkennt Verkehrsschilder besser. Gemeinsam erkennen sie Fußgänger und führen den Leon durch den Stau. Bis 60 km/h folgt der Seat der Fahrspur und bremst bei Bedarf bis zum Stillstand.
Neuer Basisdiesel mit 115 PS
Neuer Innenraum im Seat Leon mit übersichtlicher Konsole und großem Navi Quelle: Seat
Das Angebot an Benzinern bleibt unverändert. Sechs Motoren leisten 86 (1.2 TSI) bis 180 PS (1.8 TSI), der 1.4 TGI (110 PS) mit Erdgasantrieb bleibt im Angebot. Verstärkung bekommen die beiden Zweiliter-Diesel (150 PS und 184 PS). Ihnen stellt Seat einen neuen 1.6 TDI zur Seite. Seine 115 PS fühlen sich auf der Straße kräftiger an, als sie auf dem Papier klingen.
Der laufruhige Vierzylinder reagiert flott und fährt kräftig. 250 Newtonmeter genügen für zügiges Mitschwimmen im Verkehr. In 9,5 Sekunden zieht der Selbstzünder den Leon auf Tempo 100 und läuft 193 km/h Spitze. Serienmäßig gibt es ein manuelles Fünfganggetriebe, optional ein Siebengang-DSG. Seat gibt vier Liter Verbrauch pro 100 Kilometer an. Bei unserer ersten Ausfahrt meldete der Bordcomputer einen guten Liter mehr.
Den neuen Diesel bietet Seat nur in den beiden Ausstattungslinien Reference und Style an. Damit bleiben ihm Schmankerl wie die Voll-LED-Scheinwerfer, der große Touchscreen und auch das adaptive Fahrwerk verwehrt. Auf letzteres lässt sich verzichten, das Standard-Setup fährt ausgewogen. Die meisten Unebenheiten federt er komfortabel weg und fühlt sich trotzdem verbindlich an. Die Lenkung arbeitet ausreichend direkt. Das Lenkrad selbst dürfte allerdings etwas dicker und griffiger ausfallen.
Leon Xcellence mit mehr Komfort
Ebenfalls neu: Ein 1,6-Liter-Diesel mit 115 PS Quelle: Seat
Ebenfalls nicht für den neuen 1.6 TDI erhältlich ist die neue Xcellence-Ausstattung. Sie wird zukünftig parallel zum FR angeboten, für die sich (zusammen mit dem Cupra, ab Februar 2017) mehr als 60 Prozent der Kunden entscheiden. Die X-Variante soll startet mit Chrom- und Aluminiumakzenten. Zum Serienumfang zählen unter anderem Ambiente-Licht , Fernlicht- und Spurhalteassistent, das schlüssellose Start und Zugangssystem und Parksensoren hinten. Günstigstes Xcellence-Modell – und damit genauso teuer wie die FR-Version – ist der 125 PS starke 1.4 TSI für 22.840 Euro.
Für den dreitürigen Leon SC ist die neue Linie gar nicht erhältlich. Das könnte ein erstes Zeichen des Abschieds sein. Gerüchten zufolge wird der SC mit der nächsten Generation Leon komplett gestrichen.
Quelle: Spotpress