An diesem Film kommen Autofreaks und Menschen, die im digitalen Medium mehr oder weniger zu Hause sind – kurzum: MOTOR-TALKer – nicht vorbei: Am 27. Januar in Deutschland angelaufen, ist Tron: Legacy die Fortsetzung des 1982er Kult-Science-Fiction-Films von Steven Lisberger, der damals als erster Film mit CGI-Effekten absolute Maßstäbe in diesem Film-Genre setzte. Zur Europapremiere von Tron: Legacy sprach MOTOR-TALK mit Daniel Simon, Fahrzeugdesigner der neuen Lightcycles, Lightrunner und Lightjets des Films. Der Mix aus digitalen Layouts und realen Schauspielern war 1982 in „Tron“ bahnbrechend. Kaum vorstellbar, dass der Film damals auf einem Computer mit 2 MB Speicher entstand. Regisseurneuling Joseph Kosinski setzt den Science-Fiction Kultfilm mit „Tron: Legacy“ nun fort – in gänzlich anderen Dimensionen, sowohl was die MB-Zahl angeht als auch die "Dimensionen" im wahrsten Sinne des Wortes. In 3D kommt das Cyber-Spektakel daher, kreiert mit den neusten technischen Kniffen unserer Zeit, wodurch visuelle Effekte erzeugt werden, die man so im Kino noch nicht gesehen hat. Die Story Sam (Garrett Hedlund), der Sohn des erfolgreichsten Videospieleprogrammierers aller Zeiten - Kevin Flynn (Jeff Bridges) - macht sich auf die Suche nach seinem vor 20 Jahren verschwundenen Vater und landet in der von Kevin Flynn kreierten digitalen Welt „Raster“, wo sich Clu (ebenfalls Jeff Bridges), das Programm, welches ein jüngeres Ebenbild seines Vaters verkörpert, gegen Kevin Flynn gewendet hat. Um wieder in die reale Welt zu gelangen, müssen Sam, Kevin und seine Vertraute Quorra (Olivia Wilde) Kopf und Kragen, oder vielmehr Bits und Bytes, riskieren, um den Masterkey zum Verlassen des Rasters zu beschaffen. Das Interview mit Daniel Simon - Teil 1 Das Interview mit Daniel Simon - Teil 2 Lightcycles, Lightrunner, Lightjets Großen Anteil an der herausragenden Optik des Films haben neben den 3D Effekten vor allem die Lichtwelten, die die Szenerie im Raster bestimmen. Besonders gut kommen solche Effekte natürlich immer dann, wenn sich etwas schnell bewegt. Und mit schnellen Bewegungen kann in Tron: Legacy, schon allein durch die verschiedensten Fortbewegungsmittel, bestens aufgewartet werden. Angefangen bei den kultigen Lightcycles, die schon in ihrem damaligen Design (von Syd Mead) vor 28 Jahren die Herzen der Bike-Fans höher schlugen ließen, über die Lightrunner, die vierrädrigen Versionen der Lightcycles, bis hin zu den Lightjets bestimmen futuristische Fahrzeuge die Handlung entscheidend mit. Alle Fahrzeuge wurden erschaffen, bzw. modernisiert von einem Menschen mit beachtlichen Designvisionen: dem Deutschen Daniel Simon. Der Fahrzeugdesigner aus Stralsund entwarf allerdings nicht nur diese 3, sondern insgesamt 10 verschiedene Fahrzeugtypen des Films. Nach seinem Automobildesignstudium und seiner Arbeit als Autodesigner bei Volkswagen und Bugatti ist Daniel Simon 2008 in L.A. ins Filmbusiness eingestiegen. Tron: Legacy ist sein erster großer Film, an dem er als verantwortlicher Fahrzeugdesigner mitgearbeitet hat. Die Arbeiten für den Film dauerten über ein Jahr – Wochenende und Freizeit definitiv ein Fremdwort in dieser Zeit. Dafür kann sich das Ergebnis der Arbeit nun mehr als sehen lassen. Letztendlich wurden alle Fahrzeuge, die die Schauspieler im Film anfassen, auch tatsächlich gebaut und mussten demnach exakt auf die jeweiligen Körperproportionen der verschiedenen Schauspieler zugeschnitten werden, da sich die Fahrzeuge um die Körper der Protagonisten herzumformen. Zwar besaß Simon digitale Scans der jeweiligen Körper, dennoch musste er das ein oder andere Mal in den Garderoben der Schauspieler per Maßband noch einmal nachmessen. Wie breit sind die Schultern? Wie lang genau der Oberschenkel? „Auf der einen Seite Mega-Hightech – auf der anderen Seite Baumarktzeug“ grinst Daniel Simon. Dass trotz allem die Fahrzeuge irgendwie recht vertraut wirken und als Bike, Auto oder Jet erkennbar sind, liegt u.a. daran, dass sie im Film von Kevin Flynn programmiert wurden und deswegen nicht so fernab dessen sein durften, was man bereits kennt und innerhalb von Sekundenbruchteilen korrekt identifizieren kann. Auf die Frage, welches Fahrzeug Simons Liebling war, bzw. welches am schwersten zu entwerfen, antwortet er trocken: „Die kleinen Jets hab ich auf Post-its in der Mittagspause gezeichnet, aber der große Jet war ein Albtraum.“ Das komplette Interview mit Daniel Simon inkl. aller Details und Insiderinfos zum Fahrzeugdesign für Tron: Legacy könnt Ihr Euch in den beiden Videos (Teil 1 und 2) ansehen. Viel Spaß! (nw)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 31.01.2011
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