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Neuer Nissan Qashqai: Erste Infos - In dem steckt viel drin, deshalb kommt weniger raus

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Die zweite Generation des Qashqai packt Nissan voller Elektronik. Das Auto ist damit State of the Art. Auch, weil es jetzt nur noch 99 Gramm Kohlendioxid ausstößt.

Der neue Nissan Qashqai - Motor-Talk-Redakteur Timo Friedmann durfte schon Probe sitzen Der neue Nissan Qashqai - Motor-Talk-Redakteur Timo Friedmann durfte schon Probe sitzen Quelle: Nissan

London - Der damals noch aktive Bundesligaprofi Paul Steiner sagte einmal, er könne mittwochs nicht. Da an diesem Wochentag aber meist die Nationalelf spiele, sei sein Einsatz dort nicht möglich. Einmal, kurz vor der WM 1990, konnte Steiner doch. Es war sein einziger Einsatz für das DFB-A-Team. Doch der genügte für die Teilnahme an der WM, den Gewinn der Weltmeisterschaft und den Eintrag in die Geschichtsbücher. Steiner war damals 33 Jahre alt.

Was den Abwehrrecken Paul Steiner und den Nissan Qashqai verbindet? Beide wurden mit den Jahren ihrer Karriere besser, beide wurden lange unterschätzt und beide sind echte Typen. Als der Qashqai 2006 auf den Markt kam, hätte ihm niemand zugetraut, einst der Timo Friedmann hat sich den neuen Nissan Qashqai aus der Nähe angesehen Timo Friedmann hat sich den neuen Nissan Qashqai aus der Nähe angesehen Quelle: Nissan Retter von Nissan in Deutschland zu werden. Jedes zweite hier verkaufte Auto der Japaner ist ein Qashqai. 22.485 sind es seit Januar. Das ist mehr, als Skoda vom Yeti, Audi vom Q3 oder BMW vom X3 verkauft.

Von unscheinbar zu verwechselbar

Am Donnerstag (7.11.2013) präsentierten die Japaner den Nachfolger des Qashqai in London. Aus dem bislang brav und familiär aussehenden Fahrzeug wurde ein dynamisch-aggressives. Mit spitzer Front, vielen Kanten und Linien. Das Heck, einst unscheinbar, sieht jetzt verwechselbar aus. Schon bei Dämmerlicht kann man es kaum von Ford Kuga oder Mitsubishi ASX unterscheiden.

In der Länge legte der Qashqai um fünf Zentimeter (4,38 m) zu, in der Breite um zwei, in der Höhe verlor er 1,5 Zentimeter. Die Front des Neuen ist kantiger und dynamischer Die Front des Neuen ist kantiger und dynamischer Quelle: Nissan Statt über das Äußere zu sinnieren erfreuen wir uns am Blick ins Innere. Dort verliert der Qashqai das Schlichte seines Plastik-Looks. Das heißt, der Plastik-Look bleibt, aber er wird hochwertiger. Unterschäumte Kunststoffe, größere Fächer und ein technisch gut gemachter Bordcomputer (der nicht nur die Tankstellen der Umgebung kennt, sondern auch deren Spritpreis) passen zum 2014er-Wagen.

Riesig: Die Insassen haben vorn wie hinten einen (!) Zentimeter mehr Kopfraum, der Kofferraum wächst um 20 Liter (!!) auf 439 Liter und es gibt 16 Verstellmöglichkeiten (!!!). Gepäckraumfetischisten dürften jetzt ein Glas Wasser brauchen.

Auch, weil Nissan im gleichen Zug die Qashqai+2-Version streicht. Der längere Siebensitzer wurde selten als Siebensitzer genutzt, sagt Nissan. Wer so etwas künftig sucht, der möge sich an den neuen Nissan X-Trail halten, der im kommenden Sommer als Siebensitzer startet.

Umfangreiches Sicherheitspaket

Der Kofferraum des neuen Qashqai wächst im Vergleich zu dem des Vorgängers um rund 20 Liter Der Kofferraum des neuen Qashqai wächst im Vergleich zu dem des Vorgängers um rund 20 Liter Quelle: Nissan Was Sony in den 80ern und 90ern für die Unterhaltungselektronik war, ist der Qashqai jetzt bei Nissan: State of the art. Technologisch schöpfen die Japaner aus dem Pool von Möglichkeiten und verbinden sie intelligent. Dazu gehört das sogenannte Safety Shield. Wie Mercedes optimiert der japanische Hersteller die Sicherheitssysteme zum Schutz der Insassen. Dazu gehört der autonome Notbremsassistent, ein Müdigkeitswarner, die Surround-View-Kamera und die Verkehrszeichenerkennung.

Fahrdynamisch wird alles in elektronische Fesseln gelegt. Aktive Wankregelung, aktiver Spurhalte-Warner, aktive Motorbremse. Bei so viel Aktivität wird einem schon vorm Einsteigen ganz schwummerig. Gutes Autowissen. Als erstes Modell basiert der Qashqai auf der neuentwickelten Plattform CMF (Common Module Family) der Renault-Nissan-Allianz.

In der Höhe ist der Qashqai ein wenig geschrumpft In der Höhe ist der Qashqai ein wenig geschrumpft Quelle: Nissan Da passt unter die Haube auch der kleine Vierzylinder-Benziner mit Turbo und 1,2 Liter Hubraum. (Verbrauch: 5,6 l). Dann allerdings nur an der Vorderachse. Den permanenten Allradantrieb gibt es erst ab dem 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS.

Absoluter Spar-Star wird der 1,5-Liter-Diesel mit 110 PS. Statt 4,9 Litern soll er nur noch 3,8 Liter schlürfen. So wird der neue Qashqai zum Blechriesen mit Zwergendurst. Theoretisch.

Praktisch soll die Preisgestaltung werden. Aktuell startet der kompakte Nissan ab 19.990 Euro. Viel teurer soll der Neue auch nicht werden, wenn er im Februar auf den deutschen Markt kommt.

Paul Steiner krönte sein unauffälliges Fußballerleben mit dem WM-Titel. Ein Jahr später beendete er seine Karriere. Er spielte nach der WM nur noch einmal 18 Minuten in der Bundesliga.

Der Qashqai war bislang ein Bestseller. Technisch hat er die Möglichkeit, genau das zu bleiben. Und den Vergleich mit Paul Steiner vergessen zu machen.

Technische Daten Nissan Qashqai:

  • Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder
  • Leistung: 115 PS
  • Max. Drehmoment: 190 Nm
  • Verbrauch: 5,6 l/100 km
  • CO2: 129 g/km
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,38 x 1,80 x 1,59
  • Kofferraum: 439 l

 

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