Jaguar präsentiert Details zu den Motoren des kommenden XE. Ein ebenfalls vorgestelltes „Über-Head-up-Display“ und das „lernende Auto“ bleiben aber vorerst Science-Fiction.
Whitley/Schwalbach – Jaguar blickt nach vorne und nach ganz ganz vorne. Der britische Autohersteller hat jetzt Infos zu künftigen Technologien veröffentlicht: Während die neuen Motoren schon im nächsten Jahr im XE in Serie gehen, muten die „virtuelle Windschutzscheibe“ und das „intelligente Auto“ wie Prophezeiungen für eine ferne Zukunft an. Sie kommen, wenn überhaupt, frühestens in fünf bis zehn Jahren auf den Markt. Neue Motoren werden bis zu 80 Kilogramm leichterJaguar-Motoren sind kräftig, alt und durstig. Mit der neuen „Ingenium“-Motorenreihe (lat. für Motor) werden die Triebwerke der Engländer leichter und sparsamer. Die Diesel- und Benzinmotoren sind für Heck-, Allrad- und Hybrid-Antriebe geeignet, können quer und längs eingebaut werden und kommen in vielen künftigen Jaguar- und Land-Rover-Modellen zum Einsatz. Dank eines modularen Aufbaus lassen sich Zylinderanzahl und damit Hubraumvolumen variieren. Bohrung, Hub und Zylinderabstand sowie das Zylindervolumen von 500 ccm bleiben dabei erhalten. Statt aus Stahl sind die Motoren aus Aluminium, das spart bis zu 80 Kilogramm. Abgasturbo, Direkteinspritzung, variable Ventilsteuerung und Start-Stopp-Technologie senken Verbrauch und CO2-Ausstoß. Quelle: Jaguar Den Anfang macht ein 2,0-Liter-Diesel (Code AJ 200D). Im Vergleich zum aktuellen Diesel reduziert Jaguar die interne Reibung um 17 Prozent. Das verbessert Leistungausbeute und Laufkultur. Die Produktion startet Anfang 2015, der erste Einsatz erfolgt im kommenden Jaguar XE. Die Windschutzscheibe wird zum FlatscreenNeben den überfälligen Motorneuerungen präsentiert sich Jaguar im Infotainment-Bereich futuristisch. Jaguars „Virtual Windscreen“ nutzt die gleiche Technologie wie Land Rovers „durchsichtige Motorhaube“. Dabei wird die gesamte Windschutzscheibe zum Display. Der Fahrer muss den Blick nicht mehr von der Straße nehmen, um wichtige Informationen aufzugreifen. Vorausliegende Gefahrenstellen, Tempolimits oder Navigationsdaten können auf der Scheibe hervorgehoben werden. Die Technik ermöglicht auch die Anzeige der Ideallinie einer Rennstrecke, mit entsprechenden Bremspunkten. Wie auf der Spielkonsole, kann das System eine mit dem eigenen Auto gefahrene Runde vor den Augen des Fahrers Revue passieren lassen. Dem sogenannten „Ghost-Car“ kann der Fahrer dann folgen. Ob und wann die Technik zur Serienreife kommt, ist derzeit noch nicht genau festgelegt. Jaguar nennt eine Entwicklungszeit zwischen fünf und zehn Jahren. Das lernende AutoAls weitere Neuerung im Infotainment-Bereich plant Jaguar ein „intelligentes Auto“. Der sogenannte „Smart Assistant“ erkennt Fahrer und Mitreisende am Smartphone. Mit der Zeit speichert das Gerät die bevorzugten Einstellungen (Klimaanlage, Sitz, Lenkrad, Spiegel). Das geschieht streckenbezogen: Auf dem Rückweg vom Fitnessstudio wird es zum Beispiel kühler, die Massagefunktion aktiviert sich. Quelle: Jaguar Aus den Terminen im Smartphone plant der Assistent anstehende Wege im Navigationssytem. Am Vortag informiert das System, ob der Sprit noch reicht und welche Utensilien der Fahrer mitnehmen muss – zum Beispiel für das Tennistraining der Kinder. Es sucht bevorzugte Tankstellen heraus, schlägt übliche Anrufe vor oder warnt vor Verschiebungen im Terminkalender. Auch der Abstandsregeltempomat (Auto Adaptive Cruise Control) wird personalisiert. Abstand, Geschwindigkeit und Beschleunigung werden persönlichen Vorlieben angepasst. Jaguar erhofft sich von diesem Assistenten ein Fahren mit weniger Unfällen durch Ablenkung. Auf den Markt kommen könnte die Technik aber frühestens in fünf Jahren. |