Peugeot, Citroën und Toyota zeigen ihren neuen gemeinsamen Vans und Kastenwagen. Sie ersetzen die bisherigen Expert, Jumpy und Proace. Die Nachfolger entstehen ohne Fiat.
Valenciennes/Frankreich - Echte Eigenentwicklungen im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge sind selten. Geld lässt sich in diesem Segment offenbar nur mit großen Stückzahlen verdienen. Mit größeren Stückzahlen, als sie die Partner allein erreichen können. Zwei der drei neuen Geschwister, die PSA Peugeot Citroën und Toyota gemeinsam entwickelt haben, erhalten einen neuen Namen: Der Toyota heißt weiterhin Proace. Bei Citroën dagegen ist Schluss mit Jumpy, der Nachfolger heißt „Spacetourer“. Die Konzernschwester Peugeot benennt ihren bisherigen Expert in „Traveller“ um. Das neue Modell wird im PSA-Werk Sevel-Nord in Valenciennes gebaut, Toyota beteiligt sich an den dafür nötigen Investitionen. Die Markteinführung der drei Modelle kündigen die Partner für das erste Halbjahr 2016 an, die Premiere steht für den Genfer Salon im März 2016 auf dem Programm. Fiat wechselt von PSA zu RenaultQuelle: ToyotaTechnische Details zum neuen Auto halten PSA und Toyota noch zurück. Nur so viel: Das Nutzfahrzeug soll auf einer „neuen und effizienten Plattform“ stehen. Die drei Marken teilen sich Technik, Motoren und Ausstattungsvarianten. Den Vorgänger verkauften die Kooperationspartner in zwei Längen mit jeweils unterschiedlichem Radstand, als Nutzfahrzeug mit vier, als Pkw mit zwei zur Wahl stehenden Vierzylinder-Dieselmotoren. Mit dem neuen Proace/Spacetourer/Traveller endet eine andere Kooperation: 1978 startete PSA gemeinsam mit Fiat die Produktion im gemeinsamen Werk Sevel-Nord. „Sevel“ ist dabei die Abkürzung für „Société Européenne de Véhicules Légers“, die dort produzierten Fahrzeuge hießen auch „Eurovans“. Anfang des Jahrzehnts kündigte Fiat die Partnerschaft auf, PSA übernahm das Werk Valenciennes ab 2013 komplett. Vereinbart war, dass die PSA-Modelle Jumpy und Expert sowie das Fiat-Schwestermodell Scudo noch bis Anfang 2016 dort gebaut werden. Der nächste Fiat Scudo wird nun auf dem Renault Trafic basieren. Toyota betreibt selbst ein großes Automobilwerk in Valenciennes, und vereinbarte 2012 mit dem Nachbarn PSA ein Badge-Engineering auf Basis des bisherigen „Eurovan“: Ergebnis war der seit 2013 verkaufte Proace. Japaner und Franzosen vereinbarten die gemeinsame Entwicklung des Nachfolgemodells. Geplant ist, die Nutzfahrzeug-Kooperation bis über 2020 hinaus andauern zu lassen. In Tschechien produzieren PSA und Toyota bereits gemeinsam ihre Kleinstwagen Citroën C1, Peugeot 108 und Toyota Aygo. |