Google ist tief enttäuscht: Kalifornien will den Einsatz autonomer Autos stark regulieren. Zum Beispiel soll immer ein Führerscheininhaber hinterm Steuer sitzen.
Sacramento/Berlin – Wo die autonome Zukunft des Autofahrens stattfindet? Die klare Antwort lautete bislang: Kalifornien. Hier rollen die Forschungsfahrzeuge von mittlerweile elf Herstellern, hier sitzen die Zukunftswerkstätten der Autoindustrie und ihrer neuen Konkurrenz aus dem Computer- und Internetgeschäft. Nach den ersten Fahrten mit Prototypen, bei denen Forschern hinterm Steuer und an den Computern saßen, wollen die Unternehmen möglichst bald öffentliche Tests mit Privatnutzern durchführen. Doch das wird wohl nicht so einfach. Was das kalifornische Departement of Motor Verhicles (DMV) jetzt als Regelwerk für autonomes Fahren vorgeschlagen hat (pdf), dämpft die Euphorie. Es klingt eher vorsichtig denn nach Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter. Als erster möglicherweise betroffener Konzern kritisiert Google den Vorschlag, der auch Privatnutzer in selbstfahrende Autos bringen soll. Man sei "zutiefst enttäuscht", dass Kalifornien von vorne herein das Potenzial komplett autonom fahrender Autos begrenze. Die Vorschläge des DMV
Wie gesagt, all das sind Vorschläge, die das DMV Anfang des Jahres in zwei öffentlichen Anhörungen diskutieren lassen will. Aber die Absage an komplett fahrerlose Autos ist eindeutig. Sie sind vorerst "vom Einsatz ausgeschlossen". Das DMV will sich erst in einem späteren Regulierungsentwurf Gedanken dazu machen. Die Tageszeitung "The Detroit News" geht immerhin davon aus, dass Regelungen, die den jetzigen Entwurf umsetzen, schon ab 2017 gelten könnten. Bis dahin dürfte wohl kaum ein Hersteller in der Lage sein, unter allen Bedingungen die Sicherheit vollständig autonom fahrender Fahrzeuge zu garantieren. Insofern ist die Enttäuschung von Google auch ein bisschen Propaganda. Sicherheit sei "unsere höchste Priorität und wichtigste Motivation" bei der Entwicklung des selbstfahrenden Autos, lässt das Unternehmen wissen. |