Opel hat heute erste offizielle Informationen und Bilder der dritten Generation des Vans und Topsellers Zafira veröffentlicht. Im Herbst soll der neue Opel Zafira Tourer auf der IAA seine Premiere feiern. Der Neue wird größer, schicker, moderner und edler – und damit wohl auch deutlich teurer. Bereits kurz nach der IAA, also noch in diesem Herbst, soll der neue Zafira Tourer dann auch schon in den Autohäusern stehen. Aber für die preisbewusste Kundschaft hat Opel trotzdem eine gute Nachricht. Der bekannte Zafira B wird nämlich auch nach dem Marktstart des nominellen Nachfolgers im Programm bleiben. Kunden, die in erster Linie ein großes, günstiges Fahrzeug suchen und auf die zahlreichen Neuerungen des komplett überholten Zafira Tourer verzichten können, wird es freuen. Auch legt Opel Wert darauf festzuhalten, dass auch künftig alle Zafira ausschließlich in Bochum gebaut werden. Wert und Wellness statt Brot und Butter Wenn der aktuelle Opel Zafira B also extra weitergebaut wird, um, wie Opel mitteilt, einen großen, flexiblen Van zu einem „erschwinglichen Preis“ im Programm zu behalten, dann kann man schon davon ausgehen, dass sich der neue Opel Zafira Tourer von diesem Konzept deutlich abheben wird. In der Tat möchte Opel hier die „Verbindung von Funktionalität und Wohlfühlfaktor“ etablieren, die bereits auf dem Genfer Salon mit dem Opel Zafira Tourer Concept angedacht worden war: Ein modernes, deutlich eleganteres Design, ein nochmals optimiertes und auf deutlich mehr Komfort ausgelegtes Sitzkonzept auf deutlich mehr Platz durch fast 20 cm mehr Außenlänge, intelligente Ablage- und Stauelemente, eine ganze Armada moderner Fahrerassistenzsysteme und nicht zuletzt auch ein modernisiertes Fahrwerk und effizientere Motoren machen deutlich, dass hier kaum ein Stein auf dem anderen gelassen wurde. Design der Studie weitgehend übernommen Schon äußerlich soll der neue Zafira Tourer seine neu gewonnenen Premium-Qualitäten nicht verstecken, Opel benutzt dafür Begriffe wie „sportlich-dynamisch“ und „hochwertige Anmutung“. Die Front wird dabei von zwei stilisierten Bumerangs dominiert, den die Leuchteinheiten bilden. Dazwischen findet sich der aktuelle Opel-Kühlergrill, der auch von den anderen Modellen bereits bekannt ist, hier angereichert durch ein grobes Wabenmuster der Lufteinlässe. Die Motorhaube ziert die unverzichtbare Bügelfalte. Mit einer gestreckten Silhouette, die natürlich auch von der zusätzlichen Länge profitiert, versuchten die Designer, jeden Gedanken an einen Kasten so weit wie bei einem Van möglich abzuwehren. Am Heck fällt auf, dass trotz sich verjüngender C-Säule eine schön große, steile Heckscheibe Übersicht und Stauraum verspricht. Das kann ja heute nicht mehr jeder Entwurf. Alles in allem findet sich das Design der Konzept-Studie aus dem Frühjahr fast 1:1 in den ersten Fotos wieder. Trotzdem kommen laut Opel auch funktionale Aspekte nicht zu kurz: Die neue Frontpartie und die schlankeren A-Säulen sollen die Übersichtlichkeit insgesamt verbessern. Im Innenraum versprechen die Rüsselsheimer dagegen ein großzügiges, freundlich-luftiges Raumgefühl, das durch die (aufpreispflichtige) Panorama-Frontscheibe und den gläsernen Dachhimmel noch unterstützt werden soll. Flexibles Innenraumkonzept Im Innenraum soll der neue Opel Zafira Tourer alle Stärken des Vorgängers, pardon, des künftigen Einstiegs-Zafiras noch etwas durchdachter weiterführen. Dazu gehört vor allem die komplett versenkbare dritte Sitzreihe. Neu ist, dass es in der 2. Reihe keine Sitzbank mehr gibt, sondern stattdessen drei Einzelsitze. Sie können unabhängig voneinander um 21 cm längs verschoben oder auch zu einer planen Ladefläche umgelegt werden. Das Lounge-System aus dem Zafira Tourer Concept hat es als Zusatzoption tatsächlich in die Serienversion geschafft: Hier sind dann die äußeren Sitze um bis zu 28 cm verstellbar, der mittlere Sitz läßt sich zu einer komfortablen Armlehne umbauen. Komfort wie in einer Oberklasselimousine oder auch eine Lounge auf Rädern, so lautet das Versprechen. Opel möchte sich damit gerade im Geschäftskundenbereich neue Märkte erschließen. Aber auch in den klassischen Van-Disziplinen kann der Siebensitzer auftrumpfen: Als Fünfsitzer bietet er beeindruckende 710 Liter Gepäckraumvolumen, das maximal auf 1.860 Liter erweitert werden kann. Nicht viel mehr als beim Zafira B, aber groß bleibt eben groß. Zahlreiche Ablagemöglichkeiten sollen zusätzlichen Pfiff bringen, wie etwa eine von Opel so getaufte FlexConsole, die so ähnlich schon im Meriva angeboten wird: Sie ist Armlehne, Ablagebox und Getränkehalter zugleich und lässt sich auf einer Schiene in die gewünschte Position verschieben. Die Fahreigenschaften sollen deutlich verbessert worden sein. Als zusätzliches Feature im Fahrwerksbereich bietet Opel außerdem ein adaptives Fahrdynamik-System namens Flexride an, bei dem der Fahrer zwischen Komfort, Standard und Sport wählen kann. Das trifft man in Vans bislang eher selten. Ohne Fahrassistenten geht es heute scheinbar nicht mehr, und auch im neuen Opel Zafira Tourer sollen sie Sicherheit und Komfort erhöhen sowie natürlich auch unterhalten und beeindrucken. Darunter ist eine radargesteuerte adaptive Geschwindigkeitsregelung, die Sicherheitsabstände überprüft und mit einem Bremssystem interagiert, das automatisch versuchen wird, Auffahrunfälle zu verhindern. Auch Opels Frontkamera wird im neuen Zafira Tourer debütieren. Das neue System kann wie bisher Verkehrsschilder erkennen und beim Verlassen der Fahrspur warnen. Nun kann sie darüber hinaus auch noch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ermitteln und die Leuchtweite des Abblendlichts darauf einpegeln und auch vor einem Aufprall warnen. Zusätzlich gibt es noch einen Toter-Winkel-Assistent und einen Einparkassistent mit Rückfahrkamera. Für Blinken und Piepsen ist im neuen Zafira also auf jeden Fall gesorgt. Motoren Antriebsseitig bietet Opel den Zafira Tourer vorerst mit fünf verschiedenen Motorisierungen an. Aus dem Astra und Insignia bekannt ist der Zweiliter-Turbodiesel, den es mit 110, 130 und 165 PS gibt. Der Downsizing Strategie folgen dagegen zwei Turbobenziner, die mit nur noch 1,4 Litern Hubraum 120 und 140 PS leisten. Drei der Motoren wird es mit Schalt- oder Automatikgetriebe geben, alle Modelle sind mit Start-Stop-Automatik ausgestattet. Später möchte Opel die Modellpalette noch um ein besonders sparsames ecoFLEX-Modell bereichern und auch Erdgas- und Autogas-Varianten anbieten. Und leistungsstärkere Benziner? Die soll es auch zu einem späteren Zeitpunkt geben, dann aber gleich die neue Generation, an der derzeit noch getüftelt wird. (bmt)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 18.05.2011
114
MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)