Es ist eine der größten Erfolgsstorys im Motorsport: Audi und Le Mans. Doch Gerüchten zufolge endet sie 2017. Audi und die Diesel-Technik sollen die LMP1 verlassen.
Berlin – 13 Siege, davon zweimal 5 in Folge. Audi, Le Mans und die Diesel-Technik verbindet eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Doch wie die englische „Autocar“ berichtet, könnte sie 2017 enden. Der Meldung zufolge haben „hochrangige, CEO Rupert Stadler nahestehende Insider“ angedeutet, dass Audi das LMP1-Engagement Ende kommenden Jahres beendet. Die LMP1 ist die höchste Klasse der FIA-Rennserie WEC (World Endurance Championship), deren Highlight das jährliche 24-Stunden-Rennen in Le Mans ist. Eine Audi-Motorsport-Sprecherin erklärte auf Nachfrage von MOTOR-TALK, dass sich die zukünftigen motorsportlichen Aktivitäten von Audi derzeit noch in der Planung befinden. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Der Ausstieg scheint aus mindestens zwei Gründen aber sehr plausibel. Einer davon beschäftigt die Branche schon lange: Mit Audi und Porsche treten mittlerweile gleich zwei Marken des VW-Konzerns in der LMP1 an. Gewinnen und das große Prestige eines Le-Mans-Sieges einheimsen, kann aber immer nur eine Marke. Das war bereits 2015 und 2016 die interne Konkurrenz von Porsche. Quelle: Audi Bisher hieß es, der Wiedereinstieg von Porsche sei ein Wunsch des ehemaligen VW-Lenkers Ferdinand Piëch gewesen. Doch Piëch ist weg, und die LMP1 ist teuer. Laut Experten kostet eine Rennsaison mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr und Marke. Neue Regeln ab 2018 (neue 10-Megajoule-Klasse) fordern einen Technologiesprung, der weitere Entwicklungskosten verlangt. Viel Geld für einen Konzern, der tief in der Krise steckt. Lieber Formel E als WECWomit wir beim zweiten Grund wären: Audi startet seit 2006 mit Diesel-Technik in der WEC und in Le Mans. Viel wurde seitdem vom technologischen Transfer in die Serie gesprochen, der aber für Laien kaum sichtbar ist. Einen Diesel-Hybrid wie in der LMP1 gibt es bei Audi bis heute nicht. Ob es dazu nach dem Diesel-Skandal noch kommt? Der VW-Entwicklungschef Frank Welsch hat einen solchen Antrieb für seine Marke uns gegenüber jedenfalls ausgeschlossen. Die Strategie beim Volkswagen-Konzern zielt heute also in eine andere Richtung. Laut Autocar muss deswegen auch Motorsport- und Bentley-Chef Wolfgang Dürheimer Budgets kürzen. Teure Diesel-Experimente passen nicht mehr so richtig. Ein deutlich günstigeres Werks-Engagement in der Formel E schon. Zur nächsten Saison (2017/2018) plant Audi, in der Elektro-Rennserie einzusteigen. |