Mit Elektroautos hat Kia bereits Erfahrung, nun soll der Soul EV den Weltmarkt erobern. Mit mehr Reichweite und ohne den Carbon-Zauber des i3. Auch mit einem günstigen Preis?
Frankfurt - Der Kia Soul trägt Schlafanzug und weckt Erinnerungen an Robin. Wäre er stattlicher, würde man vielleicht an Batman denken. Wie Bruce Wayne und der Kia Soul aussehen, wissen wir. Wozu also braucht der Wagen die Tarnung? Ganz einfach: Hier fährt Kias erstes Elektroauto für den Weltmarkt. Kia sagt, der Soul EV erhält ein eigenständiges Design – im Rahmen dessen, was der ohnehin schon eigenständige Soul zulässt. Deshalb der Schlafanzug am Prototypen. In Korea fährt bereits der Kia Ray, der Rest der Welt soll nun elektrisch Soul fahren. Dabei hat Carlos Ghosn, Chef der Elektroauto-Weltmarktführer Renault und Nissan, gerade erst festgestellt: Der Markt entwickelt sich nicht wie erhofft. Vielleicht kommt Kia auch deswegen so spät, nämlich erst in der 2. Hälfte 2014. Aufnahmefähiger SpeicherDie Zielgruppe des Soul EV sollen vor allem Pendler sein, Menschen also, die zuhause die Batterien aufladen können. Die Batterie mit Lithium-Ionen-Polymer-Technologie (LiPoly) hat eine Kapazität von 27 Kilowattstunden. Ein Nissan Leaf kommt auf 24, ein BMW i3 auf 22 kWh. Quelle: Kia Der Soul soll mit diesem Speicher-Plus eine Reichweite von über 200 Kilometern erreichen. Die Batterie wiegt 282 Kilo, das Gewicht des Soul steigt auf über 1.500 Kilo. Aber: Die Batterie soll 40 Prozent mehr Energie pro Kilogramm Akku speichern als die des Nissan Leaf. Zur Technik: Die Fahrleistungen werden die Konkurrenz nicht erschrecken. Der Elektromotor in den Prototypen, die derzeit die finalen Tests absolvieren, leistet 111 PS und verfügt über ein Drehmoment von 285 Newtonmeter. Damit schafft es der Soul EV in unter 12 Sekunden auf 100 km/h. Kia begrenzt den Vortrieb bei 145 km/h und gibt den Stromverbrauch mit 13 kWh auf 100 Kilometer an. Zum Vergleich: Der BMW i3, mit einem Gewicht von 1.270 Kilo kommt auf einen Normverbrauch von 12,9 kWh pro 100 Kilometer. Nach 25 Minuten weiterfahrenStark, wenn es klappt, ist dies: Am Hausstrom (230 Volt) soll der Kia Soul EV in fünf Stunden vollständig laden. An einer Schnelladestation mit 100 Kilowatt kann die Fahrt bereits nach 25 Minuten weitergehen. Tagfahrlicht und Rücklicht bestreiten stromsparende LEDs. Ein Großteil des Innenraums - Kunststoffe, Sitzbezüge, Filze - wird aus Recycling-Materialien bestehen. Vielleicht will Kia so gegen BMW kontern. Die Münchner ließen sich soeben die i3-Produktion als besonders nachhaltig zertifizieren (ISO-Zertifikat 14040/14044). Und was soll der Soul EV kosten? Das wird natürlich noch nicht verraten. Typisch für Kia wäre aber, wenn spätestens der Preis die Konkurrenz nachhaltig erschreckt. |