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Kia Niro: Mini-SUV mit Hybridantrieb im ersten Test - Kias Mini-SUV zeigt Mut beim Antrieb

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Ab Mitte 2016 soll der Kia Niro gegen Opel Mokka, Renault Captur und Nissan Juke antreten. Das Besondere: Kia bietet das Mini-SUV ausschließlich mit Hybridantrieb an.

Diese Zeichnung vom Kia Niro veröffentlichten die Koreaner vorab Diese Zeichnung vom Kia Niro veröffentlichten die Koreaner vorab Quelle: Kia

Namyang/Südkorea - Wer das gigantische Entwicklungszentrum des Hyundai-Konzerns in Namyang von Seoul aus erreichen will, braucht Geduld: erst zwei Stunden Dauerstau, dann penible Kontrollen am Eingang. Die Koreaner lassen sich nur streng kontrolliert in die Karten schauen. Vor allem dann, wenn es um den neuen Kia Niro geht: Das erste kleine SUV, das ausschließlich mit einem Hybridantrieb an den Start geht.

Alles ist neu beim 4,36 Meter langen Kia Niro: die speziell für Hybridtechnik ausgelegte Plattform, der Antrieb, das Innenleben. Das Design verrät die enge Verwandtschaft zum größeren Sportage. Recht hoch angesetzte Bi-Xenon-Scheinwerfer, markanter Kühlergrill mit der Kia-typischen „Tigernase“, breiter Lufteinlass unter dem Stoßfänger. Mit der Studie namens Niro von der IAA 2013 hat der Kia optisch nur wenig gemeinsam.

Als „typische SUV-Form“ beschreibt Ingenieur Jeong Bin Moon die Linienführung des Niro. „Wir wollten einen langen Radstand realisieren und die Überhänge vorn und hinten deutlich verkürzen“, betont er. 2,70 Meter Abstand zwischen den Achsen versprechen viel Platz auch auf den Rücksitzen.

Einzelheiten zum Design tarnt Kia noch unter Stoffvorhängen Einzelheiten zum Design tarnt Kia noch unter Stoffvorhängen Quelle: Kia

Erste Testfahrt nur getarnt

Auch wenn Jeong Bin Moon einräumt, dass sich künftige Niro-Fahrer wegen des fehlenden Allradantriebs wohl nur selten abseits fester Straßen bewegen werden: „Was zählt, sind die hohe Bodenfreiheit, die erhabene Sitzposition dank einer Höhe von 1,54 Metern und das Raumgefühl“.

Das bieten andere auch. Was den Kia besonders macht, ist der Hybridantrieb. Der mit 1,6 Liter Hubraum recht kompakte Benziner mit 105 PS wurde mit einem 44 PS starken Elektromotor gekoppelt. Die Batterie reicht für knapp zwei Kilometer rein elektrisches Fahren bei maximal 50 km/h. Unterm Strich soll das rechnergesteuerte Zusammenspiel der Motoren für einen Verbrauch von etwa 3,8 Liter auf 100 Kilometer sorgen.

Vor unserer ersten Fahrt tarnen Helfer den Test-Niro mit diversen textilen Überzügen. Schließlich ist das Design noch streng geheim. Dann dürfen wir unter Aufsicht die Entwicklungszentrale verlassen und uns auf öffentliche Straßen wagen.

Einen E-Modus gibt es nicht

Das Innenleben macht einen ordentlichen Eindruck, die Bespannung des Instrumententrägers ist aus Kunststoff, aufgelockert zum Beispiel an den Lufteinlässen oder dem Navi-Monitor durch Umrandungen in Chrom-Optik. Die Armaturen beschränken sich auf zwei Rundinstrumente, auf denen auch der Ladestand der Batterie angezeigt wird. Auf dem Bildschirm kann verfolgt werden, wie die Kraft der Motoren verteilt wird.

Diese Studie namens Niro zeigte Kia auf der IAA 2013. Das Serienmodell wird deutlich konventioneller Diese Studie namens Niro zeigte Kia auf der IAA 2013. Das Serienmodell wird deutlich konventioneller Quelle: Kia Vor allem im Stadtverkehr von Namyang wird der 1,6-Liter-Motor häufig in den einstweiligen Leerlauf versetzt und der Elektromotor übernimmt die Arbeit allein. Wie bei anderen Hybridmodellen auch fließt Energie zurück in den Akku, sobald das Gas gelupft wird, der Niro bergab rollt oder die Bremse betätigt wird.

Beim Ampelstopp lädt der Verbrennungsmotor den Akku. Als Fahrer hat man nur über das Gaspedal die Chance, das vom Bordrechner gesteuerte Treiben zu beeinflussen. Allerdings springt der Benziner nach dem Losfahren beim kleinsten Zucken des rechten Fußes an. Einen Knopf, der den Niro in den reinen E-Modus zwingt, gibt es nicht.

Induktives Laden im Hybrid-SUV

Über den künftigen Serien-Niro kann dieser Ausflug noch nicht viel aussagen. Der Fahrkomfort stimmt, dank sehr guter Sitze und sanft ausgelegtem Fahrwerk. Das kleine SUV bietet viel Platz für Passagiere und Gepäck. Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe ist ebenso serienmäßig wie sieben Airbags. Je nach gewählter Ausstattung sind ein automatisches Notbremssystem, Abstandsradar und Assistenten für das Spurhalten und gegen den „Toten Winkel“ an Bord.

Der Kia wird die Möglichkeit bieten, ein Smartphone kabellos aufzuladen, die Rückfahrkamera sitzt im Scheibenwischer-Arm. Die Preise des Kia Niro werden bei rund 20.000 Euro beginnen, zu uns kommt er Mitte 2016. Auch wenn die genauen Daten noch geheim sind, kann der Koreaner auch hierzulande für Furore sorgen. Vielleicht schafft er sogar, was dem Toyota Prius bisher nicht gelang: Den Deutschen den Hybridantrieb schmackhaft zu machen.

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