Für den Erfolg in der Mittelklasse fehlt Kia ein Kombi. Wie der Optima als Familien-Frachtschiff aussehen könnte, zeigen die Koreaner auf dem Genfer Salon.
Frankfurt – Ein bisschen BMW, ein bisschen Alfa und die Kia-Tigernase: Auf dem Genfer Salon zeigt der koreanische Hersteller einen Mittelklassekombi. Mit 4,86 Metern Länge gehört der Kia Sportspace in die Klasse von Opel Insignia Sportstourer und Ford Mondeo Turnier. Mit einer flachen Dachlinie und (bei der Studie) großen Rädern wirkt dieser Kombi aber deutlich sportlicher. Worauf der Kombi hindeutet ist zunächst: Die Kia-Linie wird schlichter und klarer. Der verantwortliche Designer Gregory Guillaume sparte an den Sicken und Falten, an denen man einen Kia (oder Hyundai) bisher erkannte. Kia fehlt der KombiQuelle: KiaAber es gibt noch einen handfesteren Grund für dieses Auto. Um in Europa Erfolg zu haben, fehlt Kia in der Mittelklasse ein Kombi. Zulassungen des Optima 2014 in Deutschland: 374 Stück. Mit Stufenheck und Hybrid funktioniert der aktuelle Optima in den USA und in Asien, in Europa braucht auch Kia einen Kombi. Die Schwestermarke Hyundai verkauft den i40 Cw bereits seit 2011 mit Erfolg. Vieles an diesem Sportspace ist noch Studie. Der Innenraum und das Cockpit haben kaum Chancen auf Serienproduktion. Wer möchte schon statt in den Innenspiegel auf einen Bildschirm gucken? Auch außen werden die Marketing-Strategen vom Design weniger Sport und mehr Kombi fordern. Mehr Markt, weniger Mut? Gut möglich. Aber immerhin: Der Designer Peter Schreyer ist bei Hyundai/Kia längst ins oberste Management aufgerückt. Zuletzt gönnten sich die Koreaner beim innovativen Erobern eine kleine Schaffenspause. Diese Pause wird nicht ewig dauern. Wohin die Reise geht, hat Hyundai mit dem Genesis bereits gezeigt: Die Businesslimousine zielt direkt auf die obere Mittelklasse der süddeutschen Hersteller. Ein Kia Optima Kombi wäre dagegen ein Signal in Richtung des norddeutschen Platzhirsches Passat Variant. |