• Online: 1.082

US-Gericht spricht Toyota frei - Klemmende Gaspedale: Toyota ist nicht schuld am Unfalltod

verfasst am

Toyota muss nicht für einen tödlichen Unfall im Jahr 2009 in den USA geradestehen. Aber die Nachwehen aus der Zeit der verheerenden Massen-Rückrufe sind nicht vorbei.

Vier Jahre nach einem tödlichen Verkehrsunfall wird Toyota frei gesprochen. Die Familie des Opfers hatte den Hersteller verklagt Vier Jahre nach einem tödlichen Verkehrsunfall wird Toyota frei gesprochen. Die Familie des Opfers hatte den Hersteller verklagt Quelle: © Nejron Photo - Fotolia.com, MOTOR-TALK

Los Angeles - Rund vier Jahre nach dem spektakulären Massen-Rückruf von Millionen Toyotas hat ein US-Gericht den japanischen Autobauer entlastet. Der Hersteller sei nicht verantwortlich für einen Unfall aus dem Jahr 2009, bei dem eine Frau ums Leben gekommen war, entschieden die Richter in Los Angeles. Der Toyota der 66-Jährigen hatte nach einem ersten Zusammenstoß mit einem anderen Wagen unkontrolliert beschleunigt und war gegen einen Baum gerast.

Der Massenrückruf beschädigte das Image

Zu der damaligen Zeit war Toyota in die Schlagzeilen geraten, weil klemmende Gaspedale und verrutschende Fußmatten die Bremse hätten blockieren können. In der Folge hatten der Konzern weltweit mehr als acht Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Das Auto der Verunglückten, ein Toyota Camry von 2006, war von den Rückrufen allerdings nicht betroffen gewesen.

Der Sohn des Opfers hält ein Foto seiner verunglückten Mutter in Händen. Neben ihm sein Vater. Beide hatten Toyota auf Schadenersatz verklagt Der Sohn des Opfers hält ein Foto seiner verunglückten Mutter in Händen. Neben ihm sein Vater. Beide hatten Toyota auf Schadenersatz verklagt Quelle: dpa/Picture Alliance Zwar stellte sich später heraus, dass die verschiedenen Unfälle laut Gutachten durch Fahrfehler ausgelöst worden waren. Doch das Image von Toyota als Hersteller besonders zuverlässiger Autos wurde schwer beschädigt.

Konzernchef Akio Toyoda war bei einer Anhörung vor dem US-Kongress scharf angegriffen worden. Die Japaner sollten am Tod vieler Menschen schuld sein, weil sie technische Fehler verschwiegen hätten, lautete der - inzwischen entkräftete - Vorwurf.

Pilotprozess für rund 85 weitere Klagen

Das Gericht in Los Angeles fand nun keine Beweise, dass ein technischer Defekt für die tödliche Kollision aus dem Jahr 2009 verantwortlich sein könnte. Der Ehemann und der Sohn des Opfers hatten dem Hersteller vorgeworfen, dass ein fehlender Bremsassistent den Unfall begünstigt hatte.

Statt Toyota verurteilten die Richter den Fahrer des anderen beteiligten Wagens zu 10 Millionen US-Dollar (7,4 Millionen Euro) Schadenersatz.

Das Verfahren galt als Pilotprozess für rund 85 andere Schadenersatzklagen, die in Kalifornien gegen Toyota anhängig sind. Im November steht ein weiterer wichtiger Prozess im kalifornischen Santa Ana an.

Die Japaner hatten sich in einem weiteren Verfahren Ende 2012 zu einem 1,1 Milliarden Dollar schweren Vergleich durchgerungen. Damit sollten Toyota-Besitzer aus einer Sammelklage für den Wertverfall ihrer Autos nach dem Rückruf entschädigt werden. Der Konzern hatte damals betont, dass die Zahlung kein Schuldeingeständnis sei.

Avatar von dpanews
54
Diesen Artikel teilen:
54 Kommentare: