In Reifnitz am Wörthersee steigt derzeit das 30. GTI-Treffen Reifnitz. Es ist eine der größten Leistungsschauen in der Golf-Galaxie. Dementsprechend präsentiert auch Volkswagen dort Schaustücke, die vor allem eines sollen: Zeigen, was der Bestseller der Kompaktklasse noch so kann außer vernünftig sein. Dass es zum Wörtherseetreffen ein Sondermodell GTI 35 Edition geben wird, war bereits bekannt. Aber der Golf kann eben noch mehr. Zum Beispiel kann er seit neuestem wieder das Dach einklappen. Mit der Einführung des Golf Cabrio ergeben sich reizvolle neue Optionen, wie die Wolfsburger am Wörthersee zeigen. Klingt komisch, ist aber so: Es handelt sich beim Golf GTI Cabriolet Concept um die erste offizielle Version eines offenen Golf GTI. Noch, wie VW betont, ist er allerdings nur eine Studie, aber eine höchst machbare, die sicher auch ihre Fans finden würde. Äußerlich zeichnet sich die Studie durch eine glutrote Firespark Metallic Lackierung und schwarze Klavierlack-Anbauteile aus. Die Nebelscheinwerfer des GTI sind bei der Studie einer Luftführung zur Kühlung der Bremsanlage gewichen. Schwarz-silberne 19-Zoll-Felgen des Typs Glendale mit 235er Reifen sorgen für einen breiten Auftritt der mittels Gewindefahrwerk erneut abgesenkten Karosse. Die Bremssättel sind ebenfalls rot lackiert und weisen sich durch ein GTI-Logo aus. Der Innenraum zeigt sich im Black-Stripe-Dekor und verfügt natürlich über spezielle Ledersitze mit auffälligen Nahtkontrasten in rot und grau. Das Motiv wird auch an den Türinnenflächen aufgegriffen. Unter der Haube schlägt das bekannte, 210 PS starke Herz des geschlossenen GTI, und es soll auch bei den Fahrleistungen durch die Cabrio-Konstruktion keine Abstriche geben. Auch die Spitze der Nahrungskette im Golf-Sortiment, der Golf R, wurde für das Wörtherseetreffen in einer Studie seines Daches entledigt. Das Golf R Cabriolet Concept sollen seine 270 PS genau wie die Serienversion in unter 6 Sekunden auf 100 km/h katapultieren, und mit 250 km/h ist es der schnellste offene Golf aller Zeiten. Ob man da das Verdeck dann lieber schließt? 350 Newtonmeter ab lediglich 2.500 U/min sollen zudem für satten Durchzug sorgen. Ebenfalls vom Golf R bekannt ist das um 2,5 cm abgesenkte Sportfahrwerk. Die speziell R-gebrandete 17-Zoll-Bremsanlage will nicht nur Eindruck schinden, sondern auch Vertrauen schaffen. Innen erwartet den R-Frischluftkonsumenten eine Rennklappschale in dunkelblauem Carbonleder. Die Schalensitze sind an der Rückseite in schwarzem Klavierlack ausgeführt. Zusätzliches optisches Schmankerl beim Einstieg: sandgestrahlten Aluminium-Einstiegsleisten mit schwarzen Klavierlack-Intarsien. Golf GTI Reifnitz Dass das Ende der Fahnenstange, bzw. die Leistungsgrenze von VWs Zweiliterklasse bei den 270 PS des Golf R noch lange nicht erreicht ist, zeigt ein Ausbildungsprojekt: Azubis aus sechs Ausbildungsberufen haben zusammen mit zwei Ausbildern und einem Projektkoordinator den Golf GTI Reifnitz auf die Räder gestellt. Die Ausbilder freuen sich, dass der Nachwuchs selbständig mit Planungs- und Bestellprozessen ebenso umgehen musste wie mit dem Fahrzeugbau selbst. Der GTI-Fan staunt mehr über die 370 PS, die die angehenden Mechatroniker, Lackierer, Innenausstatter, Konstruktionsmechaniker, Technische Modellbauer und Zerspanungsmechaniker dem 2.0 TSI Antrieb einpflanzten. Wie sie das im Einzelnen gemacht haben, verrät Volkswagen nicht von allein. Es wird allerdings angedeutet, dass Abgasanlage und Ansaugtrakt einen vergrößerten Querschnitt aufweisen. Um die zusätzliche Kraft zu bändigen, wurden auch größere Bremsen angepasst. Farblich orientiert sich der GTI Reifnitz eher an den Designs von VW Motorsport als am gewohnten GTI-Look: Dach und Motorhaube zieren blau rote Rallyestreifen, auch die Flanke erstrahlt in blau weiß rot, mit großem GTI-Schriftzug. Und als wenn das nicht schon bunt genug wäre, ist auch der Außenspiegel in rot lackiert worden. Das Dreifarben-Konzept wird auch im Innenraum aufgegriffen, zum Beispiel bei den dreifarbigen Schalensitzen, weißen Blenden an der Mittelkonsole und mehrfarbigen Dekorleisten. Wenn der Fahrer vom Motorsound des Hochleistungsgolfs die Nase voll hat, kann er mit einer 1.200 Watt-Anlage und 10 Lautsprechern gegen den akustisch gegen den Vierzylinder vorgehen. Als Ausbildungs-Fahrzeugprojekt dürfte der Golf GTI Reifnitz schlechte Karten für eine Serienfertigung haben.
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 03.06.2011
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