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Porsche 918: Rückruf - Leiser Rückruf für den lauten Hybriden

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Porsche hat das lauteste Auto ganz leise zurückgerufen: Die Hinterachs-Querlenker des 918 Spyder können nachgeben. Im Juli 2014 fuhren deshalb 46 Exemplare in die Werkstätten.

Heimlich zurückgerufen: 46 Porsche 918 Spyder mussten in die Werkstatt, bei einigen wurden die hinteren Querlenker getauscht Heimlich zurückgerufen: 46 Porsche 918 Spyder mussten in die Werkstatt, bei einigen wurden die hinteren Querlenker getauscht

Stuttgart – Wie man sich als Hersteller bei einem Rückruf vorbildlich verhält, das hat Porsche bereits vor einem halben Jahr gezeigt: Nachdem zwei Porsche 911 GT3 nach einem Motorschaden ausbrannten, stoppte der Hersteller den Verkauf. Er informierte alle Kunden, brachte die Fahrzeuge in die Werkstätten und tauschte insgesamt 785 Motoren. Für die Ausfallzeit entschädigte der Hersteller die Besitzer.

Heute wurde bekannt, dass ein weiteres Top-Modell in die Werkstatt musste. Die Hinterachs-Querlenker des 918 Spyder seien bei einigen Modellen schadhaft und könnten im Renneinsatz beschädigt werden. Dieser Rückruf wurde bereits im Juli 2014 komplett abgewickelt – ohne, dass Medien davon etwas mitbekamen.

Porsche 918 Rückruf: Dokumente bei der NHTSA

Der Rückruf wurde bekannt, weil er in der Auflistung der amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde („NHTSA“) auftauchte. Aus einem Bericht von Porsche Nord Amerika an die NHTSA vom 25. Juli 2014 geht hervor, dass der Defekt bei einem Rennstrecken-Einsatz aufgefallen ist. Am 26. Juni 2014 habe ein Querlenker während eines Ausdauertests unter extremen Rennbedingungen in Nardo versagt.

Auf Rückfrage von MOTOR-TALK bestätigte ein Porsche-Sprecher den Defekt: „Es ist richtig, dass Porsche weltweit 46 Fahrzeuge der Modellreihe 918 Spyder überprüft hat. Dabei wurden Fahrwerkskomponenten an der Hinterachse geprüft und gegebenenfalls der Hinterachslenker ausgetauscht. Der potenzielle Mangel wurde im Rahmen fortlaufender, interner Qualitätsprüfungen festgestellt.“

Alle betroffenen 918-Kunden seien umgehend kontaktiert worden. Das defekte Bauteil stamme laut des NHTSA-Dokuments vom deutschen Zulieferer Hirschmann.

Ein heimlicher Rückruf freut die Besitzer

Solche Schäden sind hässliche Kratzer auf dem sonst so makellosen Lack der Porsche-Historie. Der Hersteller wirbt damit, dass 70 Prozent aller jemals gebauten Porsche heute noch fahren. Technische Mängel ärgern aber besonders die Besitzer: Bekannte Defekte senken die Wiederverkaufswert und schädigen den Ruf. Der leise Rückruf freut also besonders die Betroffenen.

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