Luxemburg stimmt in die Klage über die deutschen Pkw-Maut-Pläne ein. Premierminister Xavier Bettel sagte, die Maut sei schlecht für die "wirtschaftlichen Beziehungen".
Luxemburg - Nach Österreich meldet sich nun auch Nachbar Luxemburg wegen der geplanten Pkw-Maut in Deutschland zu Wort. Premierminister Xavier Bettel kritisierte die Pläne bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Luxemburg ist der Überzeugung, dass eine Maut für die wirtschaftlichen Beziehungen in der Großregion nicht positiv ist", sagte Bettel am Donnerstag in Luxemburg-Stadt. Bettel übermittelte Merkel nach eigenen Angaben "die Ängste" der luxemburgischen Bevölkerung. "Wir sind nicht begeistert von der deutschen Maut. Für uns gehört Straßenverkehr auch zu den Freiheiten in Europa." Nach Angaben von Bettels Sprecher prüft Luxemburg, ob es sich einer Klage Österreichs gegen die Maut anschließen werde. "Wir machen ja die Dinge so, dass möglichst wenig Kontroverse daraus entsteht", sagte Merkel nach dem Gespräch. "Aber von der österreichisch-deutschen Grenze wissen wir, dass die Einführung der Maut in Österreich nicht dazu geführt hat, dass der österreichisch-deutsche Grenzverkehr in sich zusammengebrochen ist." Dort gebe es keine "extensive Grenzregion-Regelungen". Dennoch werde es Gespräche mit den beteiligten Ländern Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg, Niederlande und Belgien geben, sagte sie. Merkel war am Donnerstag zu ihrem ersten offiziellen Besuch seit knapp sieben Jahren im Großherzogtum. Am Nachmittag wollte sie weiter nach Belgien reisen. Quelle: dpa |