Der überarbeitete Polo GTI sieht zwar aus wie der alte, doch das spielt keine Rolle. Denn dafür hat er einen größeren Motor, mehr PS und manchmal auch mehr Drehmoment.
Valencia/Spanien – Bei Kleinwagen sitzt das Wichtigste nur in Ausnahmefällen unter der Motorhaube. So eine Ausnahme ist der geliftete VW Polo GTI. Während man von außen nach den Facelift-Neuerungen mit der Lupe suchen muss, hat Volkswagen im Motorraum ordentlich was draufgesetzt: 0,4 Liter Hubraum und 12 PS. Der bisherige 180 PS starke 1,4-Liter-TSI wurde von den GTI-Machern unter anderem aus Abgasgründen aussortiert. Zudem gab es Probleme beim Ölverbrauch und mit der Steuerkette. Der neue 1,8-Liter-Motor leistet 192 PS und fährt schon erfolgreich in mehreren Audi-Modellen. VW Polo GTI: Von 0 auf 100 km/h in 6,7 SekundenBei der ersten Testfahrt zeigt der Vierzylinder, dass er sich die drei Buchstaben im Modellnamen verdient. Beim leichten Tritt aufs Gaspedal reagiert der Turbo-Direkteinspritzer direkt und sprintet los. In 6,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Vor dem Facelift dauerte das 0,2 Sekunden länger. Das maximale Drehmoment steigt in Verbindung mit der Sechsgang-Handschaltung von 250 Newtonmetern auf 320 Newtonmeter (1.450 bis 4.200 U/min). Wer sich für das Siebengang-DSG entscheidet, bekommt nur 250 Newtonmeter, die aber von 1.250 bis 5.300 U/min zur Verfügung stehen. VW erklärt dies mit den "verschiedenen konstruktiven Parametern der Getriebe". Das DQ200-DSG-Getriebe verkraftet nur 250 Newtonmeter. Mehr Spaß mit der SporttasteIm Vergleich zu den herkömmlichen Polo-Versionen wurde die Karosserie um 1,5 Zentimeter gesenkt. Bei der Überarbeitung des Sportfahrwerks griffen die Ingenieure auf Komponenten des Golf GTI zurück. Fahrstabilität sowie Komfort profitieren von diesen Gen-Spenden. Verbesserte Stabilisatoren an der Vorderachse minimieren die Wankneigung unter Volllast. Neu ist die sehr präzise agierende elektromechanische Lenkung. Quelle: VW Das „Sport Select“-Fahrwerk kostet im Polo GTI 285 Euro – im Gegensatz zum Golf GTI handelt es sich dabei nicht um ein adaptives Fahrwerk. Noch mehr Sport gibt es mit Druck auf die Sporttaste: Dann wird die Lenkung direkter, die Dämpfer werden straffer, die Gasannahme erfolgt intensiver und das DSG wechselt automatisch in den S-Modus. Kleinwagen für die Rennstrecke: 236 km/h SpitzeAuf der Rennstrecke wächst der 3,98 Meter lange Polo über seine Kleinwagenmaße hinaus. Hier geht es nicht um die Höchstgeschwindigkeit von 236 km/h, sondern um flotte Kurvenwechsel und rasante Beschleunigung. Ein leichtes Schieben über die Vorderräder und ein dezentes Reifenquietschen: Die nur 1.280 Kilogramm schwere und frontgetriebene Rennsemmel ist in ihrem Element. Damit der Polo brav in der Spur bleibt, hat er ein nicht-abschaltbares zweistufiges ESP inklusive elektronischer Differenzialsperre. Ebenfalls inklusive: ein Müdigkeitserkenner und eine Quelle: VW Multikollisionsbremse, die das Auto nach einem Unfall selbständig bremst, sollte der Fahrer keine Kontrolle mehr über das Fahrzeug haben. Leider müssen Polo-GTI-Fahrer auf eine Verkehrszeichenerkennung verzichten, genau wie auf eine radargestützte Abstandsregelung. Verbrauch: 5,6 bzw. 6,0 LiterWer mit dem potenten Kleinwagen nicht über Rennstrecken jagen möchte, kann mit dem GTI bequem durch die Stadt schleichen. Fahrbahnunebenheiten sind kaum zu spüren. Und bei gelassener Fahrweise kann man auch dem Normwert von 5,6 Liter/100 km (6,0 Liter mit dem Handschalter) nahe kommen. Die GTI-spezifischen Insignien wie die karierten Sitze und der Waben-Kühlergrill bleiben natürlich bestehen, genauso wie markante 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und die roten Ziernähte. Wer keine Karos mag, kann sich schwarze Polster in Lederoptik bestellen. Technische Daten VW Polo GTI:
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