Skoda Superb Combi: Preise, Motoren, erster Test

Beinfreiheit und Kofferraum statt Sechs- und Achtzylinder: Der Skoda Superb Combi schluckt so viel Ladung wie eine Mercedes E-Klasse. Erste Fahrt in Skodas Riesen.

Der neue Skoda Superb Combi kommt im Herbst auf den Markt Quelle: Skoda

Tegernsee – Mehr Länge bedeutet nicht mehr Raum: Um etwa vier Zentimeter überragt eine Mercedes E-Klasse den Skoda Superb Combi. Trotzdem passt nicht mehr hinein. Beide Mittelklasse-Riesen schlucken maximal 1.950 Liter Ladung – das ist beinahe Van-Niveau. Mit aufgestellter Rückenlehne im Fond fehlen dem Tschechen schmale 35 Literchen im Heck. Dafür gibt es viel mehr Platz in der zweiten Sitzreihe. Und einen Einstiegspreis von 25.590 Euro. Der große Schwabe kostet in seiner (besser ausgestatteten) Basisversion fast 20.000 Euro mehr.

In den Kofferraum des Kombis passen 1.950 Liter Quelle: Skoda Weniger Volumen gibt es bei Skoda unter der Motorhaube. Im Superb Combi stecken Vierzylinder-Turbomotoren mit 1,4 bis 2,0 Litern Hubraum. Zum Start am 26. September 2015 leisten vier Benziner und drei Diesel 120 bis 220 PS. Alle Motoren ziehen den großen Skoda auf mindestens 204 km/h. Im Sommer 2016 folgen zwei weitere Turbo-Benziner mit 180 und 280 PS. Ein Sechszylinder passt theoretisch in den Motorraum. Der würde aber zu viel verbrauchen: Aktuell trinkt der Superb Combi laut NEFZ 4,0 bis 6,3 Liter pro 100 Kilometer.

Skoda Superb Combi: Vierzylinder, DSG und Haldex-Allrad

Keiner der Motoren hat große Mühen mit dem 1,4-Tonner. An den Aggregaten stecken Sechsgang-Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen (Aufpreis: 2.000 Euro). Für etwa 1.800 Euro Mehrpreis steckt ein Haldex-5-Allradantrieb unter dem Superb-Chassis. Mechanisch gelangen 50 Prozent der Kraft an die Hinterachse. Über Bremseingriffe an der Vorderachse kann der Skoda mehr Kraft nach hinten sortieren. Notbremsassistent, Klimaanlage und eine einfache Multimediaanlage gibt es serienmäßig im Superb.

Im Skoda Combi Superb gibt es doppelt so viel Platz wie sonst in der Mittelklasse üblich Quelle: Skoda Der große Kombi fährt präzise und mit viel Fahrbahnkontakt in der Lenkung. Das adaptive Fahrwerk (910 Euro Aufpreis) lässt ihn komfortabel rollen oder straff flitzen. Hinzu kommt ein sehr angenehmes Geräuschniveau – selbst wenn der Basis-Benziner im vollgepackten Superb hochdrehen muss. Oder der starke Diesel unter Last kräftig knurrt. Trotz 4,86 Metern Länge und einem Radstand von 2,84 Metern flitzt der Superb Combi kaum träger als ein Octavia.

Besonders der 150 PS starke 1,4-Liter-Benziner verträgt sich gut mit dem langen Superb. Beim sanften Gleiten zwischen 1.400 und 4.000 Umdrehungen legt er zwei Zylinder still und senkt den Praxisverbrauch auf knapp 7 Liter pro 100 Kilometer. Mit 250 Newtonmetern Drehmoment und Doppelkupplungsgetriebe zieht der Motor den Combi flott vorwärts.

Tschechischer Präsidenten-Kombi

Skoda Superb Combi: Innenraum Quelle: Skoda Mit seiner abfallenden Dachlinie verschenkt der Superb Combi Laderaum. Trotzdem sind 660 bis 1.950 Liter genug Platz zur Selbstverwirklichung im Baumarkt oder Möbelhaus. Eine niedrige Ladekante und ein breiter Zugang machen ihn praktisch. So sehr, dass 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Superb einen dicken Hintern haben. Der variable Ladeboden kostet allerdings 220 Euro extra und ist in der Basisversion gar nicht zu haben. Ohne ihn bleiben im großen Laderaum stets zwei Stufen beim Packen. Nicht so superb.

Der große Skoda ist das Auto, mit dem sich Tschechiens Präsident auf seine Burg fahren lässt. Acht Zentimeter mehr Radstand als beim Vorgänger vergrößern den Fond. Abgesehen vom Präsidenten werden besonders im Combi vor allem Kinder im Fond sitzen. Auf Tablet-Computern in speziellen Halterungen lassen sich dort Bibi-Blocksberg-Hörspiele abspielen oder Computerspiele zocken.

Dafür müssen Papi oder Mami aber mindestens die zweite der vier Ausstattungsvarianten bestellen („Ambition“, ab 28.090 mit 1,4-Liter-Benziner). Hinzu kommen noch mal 2.790 Euro für das Infotainment-System Business Columbus. Dafür gibt es in dieser Variante das Panorama-Schiebedach (1.090 Euro), alle Assistenten oder Xenon-Lichter (1.160 Euro). Ein Preisbrecher ist ein derart aufgerüsteter Superb nicht mehr.

Regenschirme in den Superb-Türen

Übrigens: LED-Lichter oder ein virtuelles Cockpit wie bei VW und Audi gibt es im Superb nicht. Das lässt sich verschmerzen, zumal die Tschechen neben prima Verarbeitung und nur unwesentlich einfacheren Materialien viele zusätzliche gute Ideen einbauen: zwei fest verstaute Regenschirme, Eiskratzer im Tankdeckel, Platz für 1,5-Liter-Flaschen und eine Taschenlampe. Immerhin die leuchtet mit LEDs.