Alles wie erwartet? Fast. Mercedes zeigt das neue Coupé der E-Klasse. Das ist gewachsen und bietet mehr Platz als früher. Außerdem gibt es mehr Glas und innen „Turbinen“.
Stuttgart – Schön, dass es manchmal kleine Überraschungen gibt. Im Prinzip kannten wir das E-Klasse-Coupé schon. Leicht verhüllt als Erlkönig. Die Fensterlinie war das größte Geheimnis. Jetzt ist es gelüftet. Und, siehe da: Mercedes orientiert sich nicht am kleinen Bruder, dem Coupé der C-Klasse. Ganz viel Glas bekommt des E-Coupé spendiert, und eine fast filigrane C-Säule. Trotzdem fehlt die B-Säule. Mercedes E-Klasse Coupé (C238): Platz auf der RückbankBleiben wir beim Buchstabieren: Mercedes positioniert das neue Coupé nicht mehr nur dem Namen nach als echte E-Klasse. Das neue Modell basiert auch komplett auf der Limousine, das alte war noch mit der alten C-Klasse verwandt. Mercedes streckt das E-Coupé um ein gutes Stück. 4,83 Meter misst der Zweitürer, gut 12 Zentimeter mehr als der Vorgänger. Der Radstand wächst um mehr als 11 Zentimeter auf 2,87 Meter. Quelle: Daimler Es musste so kommen. Das E-Klasse Coupé musste größer werden. Schon, um sich deutlich von der zweitürigen C-Klasse abzuheben. Und von den Mittelklasse-Coupés aus Ingolstadt oder München. BMW 4er und Audi A5 messen schließlich auch schon mehr als 4,60 Meter. Dass die gewachsenen Abmessungen des E-Coupés direkt auf die Platzverhältnisse im Innenraum durchschlagen, konnten wir bei einer ersten Mitfahrt erleben. Auf den ausgeformten Einzelsitzen im Fonds finden selbst größere Passagiere genügend Platz. Mercedes verspricht mehr Freiheit für Ellenbogen, Schultern, Kopf und Knie. E-Klasse Coupé mit eigenen Lüftungsdüsen im InnenraumIm Vergleich zur Limousine der E-Klasse verliert das Coupé trotzdem noch einige Zentimeter. Rund neun sind es in der Länge, immer noch sieben beim Radstand. Die Dachlinie verläuft vier Zentimeter niedriger, in der Breite legt das E-Coupé um einen knappen Zentimeter zu. Im Innenraum fallen die Unterschiede zu Limousine und T-Modell gering aus, aber: Das Coupé bekommt eigenständige Lüftungsdüsen. Die sorgfältig und filigran gestalteten Teile sollen an Turbinen erinnern. Außerdem debütiert ein neues Licht-Gimmick. Die LEDs der Heckleuchten gehen beim Öffnen des Coupés von innen nach außen an, beim Abschließen von außen nach innen aus. Nun ja. Ansonsten gibt es technisch kaum Neues zu erzählen. Das Coupé setzt auf die Zutaten aus Limousine und T-Modell. Das Standard-Fahrwerk („Agility Control“) bringt die Karosserie um 15 Millimeter näher zum Boden. Wer mag, kann das Verstellfahrwerk Dynamic Body Control ordern oder die vielseitige Air Body Control. Das Coupé der E-Klasse wird deutlich teurerDas Motorenangebot bleibt fürs erste überschaubar. Den neuen Diesel OM 654 bietet Mercedes als E 220d an, dazu drei Benziner. Einstiegsmotorisierung ist der E 200 (184 PS), der wie der E 300 (245 PS) vom bekannten 2,0-Liter-Vierzylinder angetrieben wird. Vorläufiges Topmodell wird der E 400 4Matic. Der schöpft seine 333 PS und 480 Newtonmeter Drehmoment allerdings nicht aus dem 3,5-Liter-V6, der in der E-Klasse-Limousine arbeitet, sondern aus dem 3,0-Liter-V6, den wir so ähnlich aus dem E 43 4Matic kennen. Preise gibt Mercedes noch nicht bekannt, sie dürften ein gutes Stück über der Limousine beginnen. Das war schon bisher so, jetzt erweitert Daimler allerdings die Serienausstattung. Alle Motoren werden serienmäßig mit der Neungang-Automatik gekoppelt, außerdem bildet die Ausstattungslinie Avantgarde die Basis. Das E 200 Coupé dürfte demnach bei 47.000 bis 48.000 Euro starten, der E 220d vermutlich knapp unterhalb von 50.000 Euro. Technische Daten Mercedes E-Klasse Coupé
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