Elektromobilität selbst erfahren: Mit Unterstützung von Nissan setzen wir Euch unter Strom. Der erste MOTOR-TALKer im Leaf war adnoh rbc. Lest hier seinen Erlebnisbericht!
Ein ungewöhnliches Projekt: Noch bis September stellt uns Nissan Deutschland ein Exemplar des Elektroautos Leaf zur Verfügung. Was läuft bei unserem Dauertest anders? Ganz klar: Ihr fahrt mit! MOTOR-TALKer aus Berlin und Umgebung können mit dem Nissan Leaf ihre ganz eigenen Elektro-Erfahrungen sammeln. Den Anfang machte adnoh rbc. Lest hier seinen Bericht! Von MOTOR-TALKer adnohrbc Am 28. März 2103 war es so weit: Als erster MOTOR-TALK-Nutzer startete ich mit dem Nissan Leaf zum Privat-Test. Das Auto erkannte ich in der Tiefgarage sofort am Kabel. Es lugte aus einer kleinen Klappe an der Front. Nach kurzer Einweisung vom MT-Redakteur ging es los. Das Cockpit blinkte und leuchtete, aus dem Motorraum drang leises Elektrogesäusel. So in etwa muss sich Michael J. Fox im Film „Zurück in die Zukunft“ gefühlt haben. Der Startvorgang kam mir kürzer vor als bei einem „normalen“ Auto. Absolute Stille, obwohl der Wagen fahrbereit ist. Ich stellte das Automatikgetriebe von „P“ auf „D“ und nahm den Fuß von der Bremse. Ein leises Pfeifen und der Nissan rollte los. Geräuschlos glitt ich aus der Tiefgarage. Die ersten ElektrometerVorsichtig reihte ich mich in den Berliner Feierabendverkehr ein und lauschte dem Fahrtwind, dem Abrollen der Reifen, und genoss die Stille. Wenn man so leise rollt, wird das Radio zur Lärmquelle. Drum ließ ich es aus. Frisst eh nur Strom. Als die nächste Ampel auf Grün schaltete, genoss ich die Sprintstärke des Elektromotors. Fast sofort erreicht der Nissan die 50 km/h. Die Akku-Anzeige hat schon ein paar Balken verloren. Euphorie trifft AlltagImmer noch begeistert vom ersten Fahrerlebnis, stellte ich den Leaf am nächsten Tag auf die Probe. Wie gut lässt sich das Elektromobil in den Alltag integrieren? Mein Arbeitsweg beträgt 11 Kilometer. Etwas überrascht musste ich feststellen: die fuhr ich im Leaf angenehmer als in meinem Golf 6 TDI. Erneut bewunderte ich die nahtlose Beschleunigung, das geräuschlose Gleiten. Dem Akku machte die Fahrt allerdings zu schaffen, die Balken schwanden gefühlt mit jeder Ampel. Ende März, Anfang April war es eben noch sehr kalt in Berlin mit Temperaturen um die 0°C. Bei der Arbeit angekommen lud ich den Leaf für den Feierabendeinsatz bequem in der Tiefgarage. Der Arbeitstag reichte dafür, selbst wenn der Akku fast leer ist. Schon am zweiten Tag wurde das Laden zur Routine. Eine Säulen-OdysseeMeinen täglichen Arbeitsweg packte der Leaf locker. Was geschieht aber auf weniger gewohntem, mit gut erreichbaren Steckdosen versorgtem Terrain? Das wollte ich auf einem Osterbesuch bei der Familie auf dem Land herausfinden. Die Fahrt führte den Leaf und mich ins 85 Kilometer entfernte Templin. Natürlich wollte ich mit vollem Akku losfahren. Am Arbeitsplatz war das Laden kein Problem, vor meiner Mietwohnung schon. Das Stromkabel aus dem Kellerfenster oder Hochparterre spannen? Keine gute Idee. Also auf zu einer öffentlichen Ladesäule. Die erste Säule war schnell gefunden. Leider brauchte man hier eine Vattenfall-Kundenkarte, die ich nicht hatte. Nächster Versuch beim Einkaufszentrum Alexa – die Säule ist vermutlich im Parkhaus, in das ich nicht reinfahren wollte. 500 Meter weiter die nächste Säule – leider zugeparkt. Die vierte Säule: außer Betrieb. Die fünfte: auf einem abgeschlossenen Privatgrundstück. Endlich fand ich in Lichtenberg eine RWE-Säule, die sich via SMS-Login aktivieren ließ. Auf nach TemplinVollgeladen wagte ich mich aus Berlin heraus. Da es auf dem flachen Land weit und breit keine Ladesäulen gibt, fuhr ich vorsichtiger als gewohnt. Ich verzichtete auf alle Zusatzverbraucher (und wieder auf das Radio) und bewegte den Stromer auf den ersten 50 Kilometern extrem sanft. Die Strecke führt über einen kurzen Autobahnabschnitt, über Landstraßen und durch Ortschaften. Mit einer angegebenen Restreichweite von 11 Kilometern erreichte ich erleichtert das Haus meiner Familie. Hier konnte ich am Hausstrom das Auto bzw. die Batterie laden. Auf der Rückfahrt rollte ich deutlich gelassener nach Hause. Ich wusste jetzt ja, dass der Akku reicht. Nach dem TestDas Fahren mit dem Nissan Leaf war ein beeindruckendes Erlebnis, etwas völlig Neues für mich. Positiv überraschte mich das fast geräuschlose Dahingleiten, das Fehlen von Schaltvorgängen. Ich fuhr bewusster und weniger aggressiv. Fahrer eines Elektroautos leisten meiner Meinung nach einen großen Beitrag zum Wohle der Umwelt. Als negativ empfand ich die Umstände des öffentlichen Ladens, die fehlende Ladesäulen-Abdeckung in der Fläche und die Reichweite. Der Nissan Leaf ist ein perfektes Stadtgefährt für Menschen, die sich für 35.000 Euro ein umweltbewussteres Fahren leisten wollen, und die Zuhause eine Lademöglichkeit haben. Quelle: MOTOR-TALK |