Der Autohandel ist offenbar immer noch nicht richtig "drin". Laut einem Tüv-Report legen nur 7 Prozent der größten Händler eine sehr gute digitale Performance hin.
Olpe – Autokauf hat für viele immer noch mit Anfassen zu tun. Hinters Steuer setzen, übers Armaturenbrett streichen, Zierleisten befühlen und Motor starten. Doch eigentlich geht es früher los, und zwar im Internet. Und manchmal endet es dort auch. Laut einer Untersuchung der Berater von Roland Berger können sich 44 Prozent der Kunden vorstellen, ein Auto online zu kaufen. Die optimale Kundenerfahrung finden sie online allerdings nicht, wie der Tüv Süd in einer Studie ermittelt hat. Die Beratungstochter Auto Plus der Sachverständigenorganisation hat den „Digitalisierungsstand“ im Autohandel untersucht. Webseite, Online-Kommunikation, Onlineshop, Social-Media-Aktivität und die mobile Performance der Händler-Seiten wurden dabei betrachtet und bewertet. Das Ergebnis: Von 657 analysierten Autohäusern legen „nur 11 Prozent einen Fokus auf den digitalen Auftritt“. Direkte Kommunikation per Text- oder gar Videochat bieten nur vier Prozent der Händler an. Dabei würden laut dem DAT Report 2016 inzwischen 68 Prozent der Neuwagenkäufer und 75 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer das Internet zur Kaufentscheidung nutzen, so der Tüv Süd. 79 Prozent der Autohäuser mangelhaft oder ungenügendEine sehr gute "digitale Performance" bescheinigt der Report nur sieben Prozent der analysierten Autohäuser, 14 Prozent schneiden gut ab, der Rest wird mit "mangelhaft" (48 Prozent) oder "ungenügend" (31 Prozent) bewertet. Dabei ist das Abschneiden offenbar auch davon abhängig, welche Automarke die Händler vertreten. Platz eins belegt demnach Mercedes. Hier verfügen die 20 größten Autohäuser alle über eigene Webseiten zusätzlich zur Partnerseite des Herstellers. Außerdem seien die Händler mit ihren mobile.de-Homepages besser aufgestellt. Jedes vierte Autohaus besitzt einen Onlineshop für Ersatzteile und Zubehör. Insgesamt ist das nur bei 12 Prozent der Händler der Fall. Die Top 10 der Händler nach Marken
Den Händlern der zweitplatzierten Marke Seat bescheinigt der Tüv Süd ebenfalls gute Homepages, gute Auftritte bei mobile.de, gute Google-Platzierungen und besonders aktive Facebookauftritte. Die größten Seat-Händler kämen hier im Durchschnitt auf 1.370 Likes. Lexus und Audi wiederum seien die einzigen Marken, deren Händler alle direkt über die Homepage per Text- oder Videochat mit Kunden kommunizieren. Jeep landet in der Rangliste insgesamt zwar nur auf Platz 17, reagiert laut dem Tüv Süd aber am häufigsten auf online abgegebene Bewertungen. Insgesamt reagieren nur 10 Prozent der untersuchten Autohäuser überhaupt auf online abgegebene Kundenbewertungen. Den kompletten Tüv Süd Report könnt Ihr hier als pdf downloaden. |