Alles andere hätte überrascht: Der vor einer Woche von Mercedes angekündigte neue Pick-up bekommt eine Nissan-Basis. Das spart Zeit und Geld. 2017 startet die Produktion.
Paris – Als Daimler vor einer Woche einen Mercedes-Pick-up ankündigte, wurde bereits spekuliert: Entsteht das Modell im für Daimler komplett neuen Segment auf einer Nissan-Basis? Jetzt ist es offiziell: Renault, Nissan und Daimler entwickeln gemeinsam einen Pick-up mit einer Tonne Nutzlast. Laut einer Renault-Erklärung basiert das neue Mercedes-Modell auf der Architektur des Nissan-Pick-up NP300 Navara. Dessen vierte Generation hatte Nissan im vergangenen Jahr in Thailand neu vorgestellt, geplanter Marktstart in Europa: 2015. „Dank unserer engen Zusammenarbeit mit der Renault-Nissan Allianz können wir die Entwicklungszeit und die Kosten für den Einstieg in das Segment deutlich reduzieren“, lässt sich Daimler-Chef Dieter Zetsche zitieren. Schon 2017 soll die Produktion des Mercedes-Pick-up starten. Quelle: Daimler Auf der Nissan-Basis entwickelt Mercedes den Pick-up selbst. Einen zweiten Fall „Citan“ wird sich Daimler kaum leisten wollen. Der in Kooperation mit Renault gefertigte Kleintransporter gilt als optisch und haptisch zu nah am Ausgangsmodell Renault Kangoo. Die Nissan-BasisIn punkto Technik gönnt sich der Plattformspender Nissan Navara kaum Extravaganzen. Ein Leiterrahmen, hinten eine Starrachse mit Blattfedern, vorn Einzelradaufhängung. Der Allradantrieb ist zuschaltbar und mit einer Untersetzung ausgestattet, unter der Haube steckt ein 2,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 163 PS oder 190 PS. Den in Europa noch aktuellen Navara bietet Nissan außerdem mit einem 3,0-Liter-V6-Diesel mit 231 PS an. Nissan produziert den neuen NP300 Navara derzeit in Thailand und Mexiko. Den Mercedes-Ableger sollen das Nissan-Werk in Barcelona ab 2017 und das Renault-Werk Cordoba (Argentinien) ab 2018 produzieren. Auch Renault wird sich an der Kooperation beteiligen und ebenfalls einen Pick-up mit einer Tonne Nutzlast auf Navara-Basis anbieten. In Katalonien entstehen dann 120.000 Exemplare des Kooperationsmodells jährlich, in Argentinien sind es 80.000 Fahrzeuge. |