Mercedes hatte beim E-Klasse-Kombi Platz zu verschenken. Bei der Neuauflage des T-Modells wird die Heckscheibe schräger, der Kofferraum kleiner. Dafür aber variabler.
Stuttgart - Schwer vorstellbar, dass sich jemand beschwert hat. Liebe Mercedes-Ingenieure, mein T-Modell hat einfach zu viel Platz im Kofferraum. Bitte ändern Sie das! Herzliche Grüße - und so weiter. Nein, die Designer sind schuld. Und wohl auch der große Vorsprung der E-Klasse zur Konkurrenz. Maximal 690 bis 1.950 Liter Gepäckraum bot die Baureihe 212 - das kann sonst keiner im Segment. Mercedes schaffte das nicht nur laut Norm, auch der ADAC bescheinigte dem T-Modell der E-Klasse nach eigener Messmethode gut 100 Liter mehr als Audi A6 oder BMW 5er. Deren schräge Heckscheiben fressen Laderaum. Doch jetzt neigt auch Daimler die Scheibe stärker und verkürzt so den Abstand. Statt mehr gibt es beim S213 weniger. Auf „nur“ 670 bis 1.820 Liter beziffert Mercedes das Ladeabteil. Die minimale Breite beträgt 1.100 Millimeter, genau wie beim Vorgänger. Immer noch soll eine Europalette zwischen die Radkästen passen. Bauunternehmer dürfen aufatmen. Der E 43 4Matic startet 2016 als T-ModellQuelle: Daimler Neu ist die variable Rücksitzlehne. Die richtet sich bei Bedarf um 10 Grad auf und schafft weitere 30 Liter Stauraum. Entriegelt wird die Bank elektrisch mit Schaltern im Laderaum oder neben den Sitzlehnen. Die Klappe öffnet serienmäßig elektrisch, die freihändige Bedienung per Kickbewegung kostet extra. Die serienmäßige Luftfederung hinten hält den Kombi auch bei schwerer Beladung (bis zu 745 Kilo) oder mit Anhängelast (bis zu 2.100 Kilo) waagerecht. Besonders angestrengt haben die Ingenieure sich laut Daimler beim Geräuschkomfort. Um Schwingungen des großen "Resonanzkörpers" zu verringern, wurden Boden und Vorbau der Karosserie verstärkt. Wie bei einem Cabrio. Isolierungen an der Stirnwand oder an den Seitenwänden sollen zudem Geräusche draußen halten. Zum Markstart im vierten Quartal des Jahres bietet Daimler das E-Klasse-T-Modell mit drei Dieseln und vier Benzinern an. Darunter dieAMG-Version E 43 4Matic und eine kleinere Variante des neuen Diesels OM654. Alle Motoren kommen serienmäßig mit der Neungang-Automatik:
Quelle: Daimler Am sparsamsten fahren E 200d und E 220d, die sich mit 4,2 Litern Diesel zufrieden geben sollen. Die Limousine bliebt mit dem 194-PS-Diesel natürlich darunter (3,9 Liter), der E 200 ist mit 6,2 Litern Super das sparsamste T-Modell mit Benziner. T-Modell S213: Ab Ende 2016 als SiebensitzerBei Innenraum, Ausstattung und Assistenten unterscheidet sich das E mit T erwartungsgemäß nicht von der Limousine. Basisversion und Exclusive-Ausstattung tragen den Mercedes-Stern auf der Haube, bei Avantgarde und AMG Line sitzt der große Stern im Kühlergrill. Das große Digital-Display statt analoger Instrumente, steht in der Aufpreisliste, die Infotainment-Bedienung erfolgt je nach Vorliebe über die kleinen Touchpads auf dem Lenkrad, per Touchpad in der Mittelkonsole oder via Sprachsteuerung. Ganz neu ab Dezember 2016 ist ein Paket zur Kinder-Beruhigung. Per "Plug & Play" sollen sich iPads mithilfe einer Vorrüstung direkt an die Kopfstützen und zur "Kommunikationszentrale" andocken lassen. Ebenfalls Ende des Jahres kommt ein weiterer Klassiker für Kinder: eine dritte Sitzbank zum Herausklappen im Kofferraum. Damit wird auch die neue E-Klasse zum Siebensitzer. |