Volkswagen stoppte jüngst den Abwärtstrend in den USA, doch US-Chef Michael Horn bremst die Erwartungen. Ein stärkeres Wachstum komme erst mit der Modell-Offensive 2017.
Quelle: picture alliance / dpa Detroit - Volkswagen ist unzufrieden: Zwar vermeldete der Hersteller soeben, im Vorjahr erstmals mehr als 10 Millionen Fahrzeuge verkauft zu haben. Aber auf dem US-Markt, dem zweitgrößten Markt nach China, da läuft es nicht. Zwar konnte VW den 18 Monate andauernden Abwärtstrend vorerst stoppen. Der Amerika-Chef wurde ausgetauscht, die Produktzyklen werden verkürzt. Und: Mit 366.970 Neuzulassungen war VW 2014 die erfolgreichste deutsche Marke in den USA. Andererseits: Das bedeutet ein Minus von 10 Prozent gegenüber 2013. Toyota verkaufte im gleichen Zeitraum allein 428.606 Camry. Der neue US-Chef Michael Horn kann die Unzufriedenheit vorerst nicht beseitigen: Er glaube zwar, dass VW seine Position in den nächsten zwei Jahren dank überarbeiteter Modelle und neuer Technik halten oder leicht ausbauen könne. Einen echten Schub könne es aber erst geben, wenn VW 2017 neue Modelle anbiete. Das sagte Horn am Montag auf der US-Automesse in Detroit. Im Jahr 2020 will VW pro Jahr 800.000 Autos in den USA verkaufen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Quelle: picture alliance / dpa Modell-Offensive 2017 soll Wende bringenFür spürbare Resultate braucht Michael Horn mehr Autos, die Amerikaner wollen: Das angekündigte große SUV mit dem Arbeitsnamen Crossblue zum Beispiel. Es kommt Ende 2016. 2017 will VW zusätzlich eine Langvariante des Kompakt-SUV Tiguan anbieten. Und: Ebenfalls 2017 ist der wichtige US-Passat nach fünf Jahren zur Ablösung fällig. "Der Wachstumsschub - der kann erst dann kommen, wenn auch die große SUV-Offensive kommt." Horn verspricht also für 2017 ein "Riesenfeuerwerk", mahnt aber: Es müsse danach weitergehen. Es gebe im Konzern konkrete Überlegungen für mehr Modelle auf dem US-Markt. Denn neben einem SUV fehlt den Wolfsburgern auch eine große Limousine und mindestens ein Pick-up. Deshalb denke der Konzern darüber nach, die nächste Version der Luxuslimousine Phaeton in den USA anzubieten sowie einen Pick-up oder einen Großtransporter. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht Quelle: dpa/bmt |