Heute startet in Berlin Tempelhof das erste deutsche Rennen der Formel E. Unsere Redakteurin Sabine durfte vorab schon eine Runde übers Vorfeld drehen, im offiziellen Safety-Car. Ein Video.
Berlin – Der Tempelhofer Flughafen gehört zu den schönsten Flecken Berlins. Ein Stück Geschichte, das die Berliner mit in die Zukunft genommen haben. Auf der ehemaligen Landebahn fahren heute Streetkiter und Segways, dazwischen gibt es Kunst-Minigolf und Kleingärten. Der perfekte Ort für ungewöhnliche Ideen wie die Formel E, eine leise Rennserie, die mit leistungsstarken Elektroautos den Motorsport zukunftsfähig machen möchte. Tempelhof: Ein sehr technischer KursDie erste Runde fahren wir so, wie man eine Formel E fahren sollte: elektrisch. Bruno erklärt mir den „sehr technischen Kurs“. Die Strecke ist 2,47 Kilometer lang, hat insgesamt 17 Kurven und nur wenige Stellen, an denen die Fahrer lange auf dem Gaspedal bleiben können. Gleichzeitig ist der Kurs vergleichsweise breit, sodass man an vielen Stellen überholen kann, sagt Bruno und schaltet für die nächste Runde in den Sportmodus. Der i8 antwortet mit einem leisen Bellen des 3-Zylinders hinter der Fahrgastzelle. Die Leistung steigt von 96 auf 266 kW (362 PS). Von Monaco nach Berlin-TempelhofNach Kurve elf blicken wir auf die alten Hangars. „Was für ein Kontrast zu Monaco“, sagt der Portugiese. Vom Schickimicki-Kurs des vorangegangenen ePrix zum Arm-aber-sexy-Berlin-Track. Der Schriftzug Berlin Tempelhof prangt monumental und etwas angeschlagen über den stillgelegten Gebäuden. Ein paar Kurven weiter sehen wir einen blauen Drachen am Himmel fliegen. Bruno lenkt und ich fliege von der einen Seite des Sportsitzes in die andere, das Funkgerät fliegt mit, der i8 bleibt dank seines extrem tiefen Schwerpunkts ungerührt in seiner Spur. Ich greife mir das Gerät und verstaue es sicher zwischen meinem Sitz und dem Mitteltunnel. Privat fährt der Portugiese sehr viele, sehr unterschiedliche Autos, einen Caterham 7, manchmal einen Classic-Mini und ab und ab und an den VW seiner Frau. Ob sie wieder kommen? Das haben die Veranstalter fest vor. Während sie im vergangenen Jahr noch bei den meisten Städten anklopfen mussten, werben die Städte nun um die leiseste Formel der Welt, sagt Marketingchef Jaume Sallares. Er ist sich sicher, die Formel E wird es noch lange geben. In Berlin, in London, in Peking, vielleicht irgendwann auch mal in Japan. |
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