Nach einem Unfall muss die Feuerwehr schnell wissen, wo sie Schneidgeräte ansetzen kann. Dabei half bislang eine Rettungskarte - die gleichen Infos gibt es aber auch auf Tablets.
Quelle: picture alliance / dpa Köln - Schere, Spreizer, Hydraulik-Zylinder – das sind die bekanntesten technischen Geräte, mit denen nach einem Unfall die Feuerwehr eingeklemmte Personen aus einem Auto befreit. Wo sie diese am besten ansetzen, verraten in der Regel Rettungskarten. Doch mittlerweile setzen die Rettungskräfte vermehrt auf digitale Hilfe, auf Tablet-Computer. Die Lage der Airbags ist entscheidendDie Einsatzkräfte brauchen zur Rettung bestimmte Informationen, zum Beispiel die besten Ansatzpunkte an der Karosserie für die Schneidgeräte. Auch die Lage der Airbags ist entscheidend, damit sie bei den Rettungsmaßnahmen nicht aus Versehen ausgelöst werden. Autos mit alternativen Antrieben setzen zudem ein spezifisches Wissen voraus. Automobilclubs oder Sachverständigen-Organisationen empfehlen, ein ausgedrucktes Rettungsdatenblatt hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite mitzuführen. Frank Hüsch von der Feuerwehr Wiesbaden und Vertreter des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) im Arbeitskreis „Retten“ hält diese Hinterlegung auf Dauer für nicht zielführend. Er setzt auf den elektronischen Weg. Rettungsdatenblatt als ZwischenlösungDie Datenblätter hinter der Sonnenblende sind seiner Überzeugung nach aus verschiedenen Gründen nur eine Zwischenlösung: Zum einen kommen die Einsatzkräfte vielfach nicht an das Blatt heran. Wenn sie ein Datenblatt vorfinden, können sie zum anderen nicht sicher sein, dass es tatsächlich die richtigen Daten enthält. Abhilfe verspricht eine Online-Lösung. Die virtuellen Datenblätter basieren auf den Informationen der Autohersteller. In deren Auftrag entwickelte die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) die Software Silver DAT FRS. Mit ihrer Hilfe und unter Einschaltung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) können Rettungsleitstellen anhand einer Autokennzeichen-Onlineabfrage zum fahrzeugspezifischen Rettungsdatenblatt gelangen. Kennzeichenabfrage für passende InfosDie Feuerwehren im Einsatz verfügen heute schon zum Teil über Tablets, auf die die Fahrzeug-Informationen übertragen werden. Steht am Unfallort kein mobiles Internet zur Verfügung steht, können die Einsatzkräfte die Leitstelle per Funk zur Ermittlung der Daten per Autokennzeichen in Anspruch nehmen. Die Datenblätter können zudem in den Tablets gespeichert und von dort auch offline abgerufen werden. Voraussetzung für diesen Weg ist, dass die Feuerwehrleute über ausreichend Fahrzeugwissen wie Hersteller, Modell und Baujahr verfügen.
Quelle: Spotpress |