Die Daimler-Tochter Li-Tec stellt die Produktion von Batteriezellen für den Elektro-Smart in Kamenz ein. Die Nachfrage sei zu gering.
Kamenz - Theoretisch könnte der Smart das perfekte Elektro-Stadtauto sein. Klein, wendig, und mit Stromantrieb umweltfreundlich. Doch die E-Variante des Kleinstwagen kommt nicht an. Deshalb soll bei der Daimler-Tochter Li-Tec die Produktion von Batteriezellen im Dezember 2015 eingestellt werden. Das hat der Mutterkonzern Daimler beschlossen, wie ein Sprecher am Samstag mitteilte. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Sächsischen Zeitung". Auf absehbare Zeit sei die Fertigung der Batteriezellen für Elektro- und Hybridautos – wie den Smart - nicht wirtschaftlich, so der Konzernsprecher. Das Produkt sei zwar absolut wettbewerbsfähig, werde aber nicht in ausreichend großer Stückzahl nachgefragt, damit sich die Produktion rechne. Tatsächlich wurden in Deutschland von Januar bis Mai 2014 nur 505 Elektro-Smart verkauft. Europaweit lag der Absatz von Elekroautos im ersten Halbjahr 2014 bei 29.017 Fahrzeugen. Die drei meistverkauften Modelle waren der Nissan Leaf (7.109) vor dem Tesla S (5.330) und dem Renault Zoe (3669, die Zahlen stammen von Avere France, eines Verbandes für Elektromobilität) Die Firma Li-Tec soll laut Daimler als Forschungsstandort in Kamenz erhalten bleiben. Der Großteil der 280 Mitarbeiter wird dann in die Deutsche Accumotive übernommen - ebenfalls eine hundertprozentige Daimler-Tochter, die in Kamenz Batteriesysteme herstellt. Bei Accumotive werden die Produktionskapazitäten derzeit erweitert, um ab 2016 Batterien unter anderem für die nächste Generation des Elektro-Smart zu bauen.
Quelle: DPA |