VW-Lenker Martin Winterkorn will die Auto-Käufer schützen: nicht nur vor Aquaplaning und Sekundenschlaf, sondern auch vor Datenklau. Das sagte der Manager bei der Eröffnung der CeBit.
Hannover - Volkswagen-Chef Martin Winterkorn fordert eine Allianz der Autobauer für den Schutz von Nutzer-Daten. "Das Auto darf nicht zur Datenkrake werden", sagte Winterkorn zur Eröffnung der weltgrößten Computermesse CeBIT am Sonntag in Hannover. Die Autobauer schützten ihre Kunden vor Aquaplaning, Sekundenschlaf oder Staus. "Und mit dem gleichen Pflichtbewusstsein werden wir unsere Kunden auch vor dem Missbrauch ihrer Daten schützen", sagte der VW-Chef. "Wir brauchen eine Art Selbstverpflichtung der Automobilindustrie." In der Autobranche ist das zunehmend vernetzte Fahren derzeit ein großer Trend, bei dem immer mehr Datenströme entstehen. Die Szenarien dahinter: Fahrzeuge kommunizieren miteinander, tauschen sich mit Rechenzentren aus, greifen auf Verkehrsinformationssysteme zu oder senden ihre Daten zu Wartungszwecken an Werkstätten. Das ist zum Beispiel für Versicherungen interessant. Sie könnten Tarife auf Basis des Fahrverhaltens und zurückgelegter Strecken anbieten. Wem gehören die Daten?Auch für die Hersteller wäre es wünschenswert, Daten aus den Wagen automatisiert gesendet zu bekommen. Das könnte ihnen helfen, teure Garantieleistungen zu verhindern. Denkbar ist auch, in Forschung und Entwicklung Echtzeit-Daten aus dem täglichen Gebrauch auszuwerten. Nur, wem gehören solche Daten? Dem Fahrer oder Fahrzeughalter? Dem Hersteller? Oder den Dienstleistern wie Versicherungen oder Handynetzbetreibern? Winterkorn sagte in seiner CeBIT-Rede: "Ja zu Big Data! Ja zu mehr Sicherheit und Komfort! Aber Nein zu Bevormundung und Big Brother!" |