Bald soll er starten, der Kompressor-Camaro: Das Top-Modell ZL1 hat Chevrolet für die zweite Jahreshälfte 2016 angekündigt. Jetzt gibt es neue Details.
Detroit – Eigentlich hat Chevrolet den Camaro ZL1 längst vorgestellt. Im März 2016 kündigte Chevy an: 6,2 Liter Hubraum, Kompressor, (umgerechnet) 649 PS und ordentlich Tempo auf der Rennstrecke. Knapp ein halbes Jahr später warten wir noch immer auf die Markteinführung. In dieser Zeit haben die Ingenieure offenbar fleißig gearbeitet. Denn mittlerweile sind neue Details zu Chevys Super-Pony aufgetaucht. Chevrolet Camaro ZL1: 659 PS, 881 NmAus 649 PS sind mittlerweile 659 PS geworden. Das deutet eine geleakte Bestellliste an, veröffentlicht im US-amerikanischen „Camaro 6“-Forum. Zudem steigt das Drehmoment von ursprünglich geplanten 868 auf 881 Newtonmeter. Peanuts in dieser Leistungsklasse, aber wichtige Zahlen für Chevy. Denn in Amerika kann der Hersteller mit runden 650 hp und 650 lb-ft (pound-foot) werben. Quelle: Chevrolet Besonders im Vergleich zur Konkurrenz erkennt man den Wert dieser Leistungssteigerung. Dodge notiert bei den Modellen Charger und Challenger Hellcat ebenfalls 650 pound-foot, also 881 Newtonmeter Drehmoment. Bei der Leistung (717 PS bzw. 707 hp) liegen die Hellcat-Motoren vorn. Das soll der Camaro ZL1 aber mit feiner Technik wieder ausgleichen. Chevrolet verspricht einen funktionalen Bodykit mit ausgetüftelter Luftführung, Brembo-Bremsen mit 390-Millimeter-Scheiben, ein adaptives Fahrwerk sowie 285er bzw. 305er Goodyear-Bereifung auf 20-Zoll-Felgen. Damit der Camaro auf der Geraden nicht hinterher fährt, passt Chevy die Getriebeübersetzung an. Das hat Chefingenieur Al Oppenheiser dem US-Medium „Carscoops“ verraten. Der neue Camaro ZL1 soll den US-Sprint von 0 auf 60 Meilen (96,6 km/h) vollständig im ersten Gang schaffen. Im Vergleich zum Vorgänger fällt also ein Schaltvorgang weg. Zudem wiegt der Neue knapp 100 Kilogramm weniger. Chevrolet hat natürlich den Hellcat im Visier. Eine Gleichung, die aufgehen könnte: Der Dodge wiegt etwa 250 Kilogramm mehr und fährt auf schmaleren Hinterreifen. Dodge Hellcat, Chevrolet ZL1 - Shelby GT500?Viel Aufwand fürs Autoquartett. Letztendlich vergleichen die Kunden aber so die Autos. Und der Markt ist ergiebig: Seit der Präsentation der Hellcat-Modelle vor gut zwei Jahren sind sie ausverkauft. Zeitweise erhöhten Händler wegen der hohen Nachfrage die Preise. Ein Export nach Europa kommt für Dodge nicht infrage – man kann könne den Heimatmarkt gerade so versorgen, erklärte uns Mopar-Chef Pietro Gorlier im vergangenen Jahr. Möglicherweise mischt bald noch ein Dritter mit. Ford hat bisher nur einen starken Saug-Mustang (GT350 bzw. GT350R) vorgestellt – allerdings noch keine Kompressor-Version. Gerüchte zum Shelby GT500 gab es schon, als der Hellcat noch in der Entwicklung war. Dodge hat deshalb die Leistung der Hellcat-Motoren von geplanten 600 auf gut 700 PS angehoben: Der große Shelby soll angeblich 650 PS stark werden. Offizielles gibt es dazu noch nicht. Zurück zum Camaro ZL1. Der startet laut Chevy in der zweiten Hälfte 2016. Spätestens auf der Autoshow in Los Angeles erwarten wir die Serienversion. Anfang 2017 folgt das Cabriolet mit gleichem Motor. Wer Schaltgetriebe selbst mit langem erstem Gang nicht mag, der bekommt gegen Aufpreis eine Wandlerautomatik mit zehn Gängen. |