Im Sommer blitzt in Stuttgart der schönste Stern des Jahres auf. Die neue S-Klasse kommt. Mit mehr Komfort, mehr Technik, maximaler Sicherheit. Noch neuer ist nur die Zahl der Varianten.
Von MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht Das muss erst mal jemand nachmachen. Noch im letzten Jahr vor ihrer Ablösung war die Mercedes S-Klasse die meistverkaufte Luxus-Limousine weltweit. Jetzt läuft der Anlauf für das Nachfolgemodell, intern W 222 genannt. Es ist nicht nur der Technologieträger im Stuttgarter Konzern, sondern auch das Symbol für German Engineering. „Unser Anspruch ist klar definiert: Das beste Auto der Luxusklasse zu bauen“, sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die neue S-Klasse kommt im September auf den Markt. Gezeigt wird sie das erste Mal im Juli, abseits aller Messen. Der Ort der Weltpremiere wird die Hansestadt Hamburg. Eine modische S-Klasse wäre ein DesasterDas Styling muss sitzen, da kann sich Designchef Gorden Wagener nicht mehr auf „Altlasten“ seines Vorgängers Peter Pfeiffer berufen. Für das Flaggschiff der Marke trägt der 44-Jährige jetzt komplett allein die Verantwortung. Seiner Beschreibung zufolge wird das Spitzenmodell opulenter. „Die S-Klasse erhält mehr Präsenz“, so Wagener. Dennoch soll sie dynamisch wirken. Optisch ein schmaler Grat. Man weiß um die konservative Klientel in diesem Fahrzeugsegment. Eine „modische“ S-Klasse wäre ein Desaster. „An diesem Mercedes wird Wagener gemessen“, sagte kürzlich ein ehemaliges Daimler-Vorstandsmitglied zum MOTOR-TALK-Reporter Die S-Klasse in 7 VariantenNeue Varianten sollen dazu beitragen, den Absatz von derzeit rund 80.000 Autos jährlich zu verdoppeln. Insgesamt sind sieben Modelle in Planung. Nie zuvor in der Geschichte der S-Klasse hatte der Käufer eine solch große Auswahl. Neben der 5,06 Meter langen Normalversion wird es eine Variante mit 20 Zentimeter längerem Radstand geben. Darüber hinaus bietet Mercedes als reine Chauffeurs-Limousinen eine XL- sowie eine noch längere XXL-Version an. Beide sollen den glücklosen Maybach beerben. Vermutlich wird für die Superlang-Version ein Name wiederbelebt, den Mercedes schon in den 60er-Jahren prominent nutzte: Pullmann. Ein S wie ein Aston Martin?Ein Jahr nach der Limousine folgt das S-Klasse-Coupé (C 217). Ein Auto, das früher behäbig und schnell in einem war. Und das künftig deutlich kompakter wird. Es soll ein zweitüriger Sportwagen werden. „Wir spielen damit in Sachen Emotionalität in der Liga Aston Martin“, sagt Wagener. Sehen werden wir die erste Version davon noch auf der IAA im Herbst. Ein Cabrio für KalifornienDerivat Nummer sechs wird intern unter A 217 geführt. Dahinter steckt das Cabrio der S-Klasse (Debüt: voraussichtlich 2015). Angelehnt an das Coupé wird auch dieser Wagen sportlicher. Beim Bau des Verdecks sind die Spezialisten von Magna in Österreich im Gespräch. Vor allem die US-Kunden in Kalifornien erwarten dieses Modell sehnsüchtig. Ein Beau für die Reichen von Hollywood auf den Boulevards von Beverly Hills. Für die Kunden, denen die Limousine noch zu brav wird, denken die Daimler-Entwickler über ein viertüriges Coupé (C 222) im Stile des CLS nach. Eine finale Entscheidung steht noch an. Diesel-Hybrid mit Plug-in kommtTechnisch fährt die S-Klasse nicht vollständig auf der neuen MRA (Mercedes Rear Wheel Drive Architecture), sondern erhält eigene Heckantriebskomponenten. Als Aggregate kommen überarbeitete Sechs- und Achtzylinder sowie Vier- und Sechszylinder-Diesel zum Einsatz. Auch der V12 bleibt im Programm, allerdings nur über die Tuning-Tochter AMG. Daneben gibt es Benzin- und Diesel-Hybride, recht zügig als Plug-in-Version. Die Rede ist von 2014. Zum ersten Mal mit neun GängenDie neue Sechszylinder-Reihenmotor-Generation OM 656 erreicht die S-Klasse 2016. Sie sollen aufgrund ihrer Bauart geschmeidiger laufen als die derzeitigen V6-Motoren – und sparsamer werden. Entwickelt wird dazu eine eigene Neungang-Automatik, die zu allen Triebwerken passt. Besser als alle anderen Autos soll die S-Klasse beim Thema Komfort und Sicherheit sein. Neben einer Vielzahl von Assistenzsystemen, die teils schon in Richtung autonomes Fahren gehen, wird es unter anderem den Magic Carpet geben. Hier scannt ein Stereo-Kamerasystem die Fahrbahn bis zu 25 Meter im Voraus und passt Federung und Dämpfung entsprechend an. Insassen sollen so komfortabel reisen wie es in einem Auto nie zuvor möglich war. Quelle: MOTOR-TALK |