Nissan hat bekannt gegeben, den Leaf ab dem kommenden Frühjahr auch in Deutschland ausliefern zu wollen. Die Preise starten bei 36.990 Euro. Damit, so hält Nissan fest, sei man preislich etwa auf dem Niveau des viel kleineren Mitsubishi-Angebots und deutlich (6.000 Euro) unter dem Opel-Angebot im Bereich Elektroautos. Nachdem der Nissan Leaf bereits in mehr als 10 Ländern in Europa zu haben ist, soll er zu diesem Preis ab dem kommenden Jahr auch bei zunächst 18 speziell geschulten Nissan-Händlern in Deutschland stehen. Bis Ende 2013 soll es dann mindestens 100 deutsche Händler geben, die den Nissan Leaf verkaufen. Nissan hat nach eigenen Angaben weltweit bislang 20.000 Einheiten des Großserien-Elektrofahrzeugs in Golf-Größe verkauft. Trotz des in seinem Antriebsgenre konkurrenzfähigen Preises und des wachsenden Händlernetzes wird der Nissan Leaf wohl anfangs vor allem für Flottenbetreiber attraktiv sein, und die brauchen attraktive Leasingtarife. Die sollen dann auch zeitnah vorgestellt werden. Neben der der dreijährigen Fahrzeuggarantie gibt Nissan eine Gewährleistung von fünf Jahren auf alle elektronischen Komponenten. Zubehör: Nur zwei Optionen Ist der Preis für den Leaf auch hoch, so ist die Zubehörliste kurz: Sie umfasst nur noch ein reichweitenverkürzendes Winter-Paket (Sitzheizung vorn und hinten sowie Lenkradheizung) und eine reichweitenverlängernde, in den Dachkantenspoiler integrierte Solarzelle. Ansonsten hat der Leaf alles bereits an Bord, was sich der Elektromobilist nach Nissans Ansicht wünschen könnte. Dazu gehören sechs Airbags, ein Navigationssystem mit Touchscreen und Rückfahrkamera, ESP, ABS plus Bremsassistent, LED-Hauptscheinwerfer und Rücklichter, eine Klimaautomatik mit Zeitsteuerung, elektrisch anklappbare und beheizbare Außenspiegel sowie elektrische Fensterheber vorn und hinten. Dazu verfügt der Nissan über ein Telematiksystem, das nicht nur ein permanentes Verbrauchsmonitoring ermöglicht. Neben dem aktuellen Energieverbrauch informiert es auch über die Distanzen zu den nächstgelegenen Ladestationen: Geht der Energiepegel zur Neige, kann das Navi sofort die kürzeste Route zur nächsten Ladestation bereitstellen. Auch kann per Fernbedienung und Timer das Aufladen der Batterien programmiert oder schon vor Fahrtantritt der Innenraum vortemperiert werden (idealerweise natürlich, wenn das Auto an der Ladedose hängt). Ladezeit variiert stark nach Anschluss Die Lithium-Ionen-Akkus des Nissan Leaf können auf drei Wegen aufgeladen werden: Eine festinstallierte Hausladestation braucht dafür acht Stunden. An Schnelladesäulen mit 50 kW Gleichstrom sind die Akkus in weniger als 30 Minuten zu 80 Prozent wieder voll. Das Kabel zum Anschluss an den herkömmlichen Hausstrom sieht Nissan nur als Notfall-Lösung: Um Überlastungen am Anschluß auszuschließen, ist der Ladestrom auf 10 Ampere begrenzt. Daher würde ein Aufladen des Leaf am Hausstrom Nissan zufolge mindestens 13 Stunden dauern. Der Nissan Leaf soll vom Raumangebot her ein vollwertiger Vertreter der Kompaktklasse sein und eine Reichweite von bis zu 175 km ermöglichen. Der Kofferraum fasst 330 bis 680 Liter. Der Antrieb leistet 109 PS, das maximale Drehmoment von 280 Nm liegt aus dem Stand an. Damit soll der Leaf in 11,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 145 km/h. Nissan: Ohne Elektro geht es bald nicht mehr Nissan sieht den Leaf als Teil der Strategie, mit der Renault Nissan bis 2016 Marktführer im Bereich Elektroautos werden will. Der Konzern plant, 1,5 Millionen Fahrzeuge abzusetzen. Auch dadurch soll der CO2-Fußabdruck aller Unternehmensaktivitäten um 20 Prozent pro Fahrzeug sinken. Bei Nissan rechnet man damit, dass ab 2015 kein Hersteller, der in Europa verkaufen will, mehr ohne Plug-in-Hybrid- oder reine Elektrofahrzeuge auskommt. Denn in Europa soll die durchschnittliche Flottenemission für Neuwagen ab 2015 auf 130 g CO2/km (5,6 l/100 km) und ab 2020 auf 95 g/km (4,1 l/100 km) gedeckelt werden. (nw)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 29.11.2011
38
MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)