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Nissan startet LEAF-Produktion

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Nissan gab heute bekannt, dass im japanischen Werk Oppama die Produktion des Nissan LEAF begonnen hat. Der Nissan LEAF gilt als erstes rein elektrisch betriebenes Großserienfahrzeug in der Golf-Klasse.

Noch in diesem Dezember will Nissan den LEAF in Japan und in den Vereinigten Staaten verkaufen. Anfang 2011 folgen die ersten Märkte in Europa. Die Exporte in die USA beginnen kurzfristig, ab Dezember werden die ersten Nissan LEAF auch nach Europa verschifft. Nissan will in Oppama zunächst 50.000 Einheiten des LEAF jährlich produzieren. Ab Ende 2012 soll Smyrna (USA) und ab 2013 auch Sunderland (England) folgen. In zwei Jahren will Nissan weltweit jährlich 250.000 Nissan LEAF fertigen und verkaufen.

Ziel Konkurrenzfähigkeit

Der Nissan LEAF wurde in Allianz mit Renault entwickelt. Auch Renault bereitet für das kommende Jahr die Markeinführung dreier Elektroautos vor. Beide Hersteller gehen davon aus, dass es sich jetzt lohnt, sich auf dem Elektro-Markt zu positionieren und durch einen frühen Start sowohl Claims abzustecken als auch etwas für das Image zu tun. „Die Haltung der Konsumenten ist eindeutig. Sie wollen nachhaltige und erschwingliche Mobilität“, sagt Nissan-Chef Carlos Ghosn. Nissan will dieses Bedürfnis bedienen und ein Auto verkaufen, das mit dem neuen Antrieb zukunftsfähig ist, aber auch gewohnte Qualität und Alltagstauglichkeit zu einem auch mit konventionellen PKW konkurrenzfähigen Preis bietet.

Deutschland könnte vorerst draußen bleiben

Dafür ist die Industrie allerdings auf die Unterstützung der Regierungen angewiesen. Wie auch schon Renault, wird auch Nissan den LEAF zunächst nur auf Märkten anbieten, auf denen er durch entsprechende Steuerermäßigungen konkurrenzfähig ist. Deutschland wird eventuell zunächst nicht darunter sein – hier gibt es keine Steuerbeihilfen beim Kauf eines Elektromobils, und damit kann Nissan den angestrebten Verkaufspreis von 20.000 - 25.000 Euro in Deutschland nicht erreichen. In Großbritannien, Frankreich, Portugal, Irland und den USA sieht das anders aus, dort unterstützt der Staat die Einführung der emissionsfreien Mobilität mit Zuschüssen bzw. Steuernachlässen zwischen 2.500 und 6.000 Euro. Ohne öffentliche Unterstützung, so Nissan, werde man keine nennenswerten Größenordnungen an Elektroautos auf die Straßen bringen. Denn der Massenmarkt läuft am Ende über den Preis, und da müssen Elektrofahrzeuge in die preisliche Reichweite vergleichbar großer und vergleichbar ausgestatteter konventioneller Autos rücken. Nur über große Stückzahlen können auch die Herstellungskosten mittelfristig sinken.

Daimler soll helfen

Auch bei der öffentlichen Förderung einer Infrastruktur für Elektromobile hängt Deutschland in Europa mittlerweile hinterher. Liegt es daran, dass deutsche Hersteller bislang eher zögerlich mit der Technologie umgehen? Nissan/Renault haben sich längst eine Kooperation mit Daimler gesichert. Gemeinsam wollen die Konzerne vor allem Synergie-Effekte bei der Entwicklung und Produktion elektrischer Antriebskomponenten erzielen. Vor allem erhofft man sich von dieser Zusammenarbeit aber wohl, was den ersten serienreifen Elektromobilen derzeit in Deutschland noch fehlt: Ein effektiveres Lobbying bei den politischen Entscheidungsträgern.

Von Nicola Wittenbecher

Quelle: MOTOR-TALK

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