Update: Der neue Nürburgring-Besitzer steht in Verhandlungen um die Austragung des Deutschland-Grand-Prix der Formel 1. Die Betreiber des Hockenheimrings sind irritiert.
Nürburg - Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone scheint sich mit der Capricorn Nürburgring GmbH (CNG) geeinigt zu haben, auf dem Nürburgring von 2015 an für mindestens fünf Jahre den Großen Preis von Deutschland auszutragen. Das teilte der neue Besitzer des Nürburgrings am Dienstag mit. Anders als zunächst verkündet, besteht offensichtlich noch kein gültiger Vertrag über die Austragungen. Dennoch wecken die Verhandlungen Zweifel an der Grand-Prix-Zukunft der Traditionsstrecke in Hockenheim. Vor allem, da Ecclestone gegenüber der Auto Motor Sport inzwischen eine Vertragskündigung mit Hockenheim angedeutet hat. Zuletzt wechselten sich die beiden deutschen Formel-1-Strecken jährlich als Gastgeber des deutschen Rennens ab. Hockenheim besitzt nach eigenen Angaben noch einen gültigen Vertrag für die Grand Prix 2016 und 2018. "Ich finde es unmöglich, zum jetzigen Zeitpunkt und so kurz vor unserem Grand Prix eine solche Meldung in diese Welt zu setzen", schimpfte Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler. Zwei deutsche Renntermine sind höchst unwahrscheinlich40 Mal gastierte die Formel 1 bereits am Fuße der Nürburg. Zwölfmal wurde das Rennen dabei als Großer Preis von Europa und zweimal als der Große Preis von Luxemburg ausgetragen, weil im gleichen Jahr Hockenheim die Rechte für das Deutschland-Rennen hatte. Nach dem Ende des großen Booms der Michael-Schumacher-Jahre kämpften beide Strecken mit wachsenden finanziellen Problemen. Nur das Entgegenkommen von Ecclestone, der einen wichtigen Kernmarkt nicht aufgeben wollte, und die Einigung auf ein jährliches Wechselspiel sicherten vorerst den Großen Preis von Deutschland. Dass es in den kommenden Jahren erneut zwei WM-Läufe in einer Saison in Deutschland geben wird, erscheint höchst fraglich. Längst hat die Rennserie neue Märkte vor allem in Asien und im arabischen Raum erobert, dort kassiert Ecclestone deutlich höhere Antrittsgebühren von den Veranstaltern. Die Europa-Rennen sind dagegen auf dem Rückzug, vor allem wegen finanzieller Probleme. Zudem ist der Kalender mit 19 Rennen bereits fast am Limit, neue Anwärter wie Aserbaidschan und New Jersey sollen nachrücken. Da wird der Platz für zwei Rennen in Deutschland knapp. |