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GM kündigt Opel-Offensive an - Opel baut bald ein großes SUV

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GM hat Opel wieder lieb. Konzern-Chefin Mary Barra kündigte in Rüsselsheim Großes an: Millionen-Investitionen in Motoren und Getriebe sowie ein neues, großes SUV.

So könnte ein großes SUV von Opel aussehen: Unser Designer hat den im August vorgestellten Buick Envision mit einer Insignia-Front versehen So könnte ein großes SUV von Opel aussehen: Unser Designer hat den im August vorgestellten Buick Envision mit einer Insignia-Front versehen Quelle: Buick

Rüsselsheim - Sie lächelt viel und bringt meist gute Botschaften: Mary Barra ist in Rüsselsheim gern gesehen. Als sie Anfang des Jahres als frisch gekürte GM-Chefin die Tochter Opel besuchte, versprach sie Treue und Investitionen zur Zukunftssicherung des Stammsitzes Rüsselsheim.

Am Donnerstag (20.11.) kam sie zurück und fütterte ihre vagen Versprechungen von damals mit Zahlen und Fakten: 245 Millionen Euro fließen in die Fertigung eines neuen großen SUV in Rüsselsheim, 500 Millionen Euro in die Produktionsanlagen für neue Motoren und Getriebe. Davon profitieren neben Rüsselsheim auch die Werke in Kaiserslautern und im polnischen Tichy.

Mary Barra und Dr. Karl-Thomas Neumann in Rüsselsheim: Die GM-Chefin kündigte hier große Investitionen an Mary Barra und Dr. Karl-Thomas Neumann in Rüsselsheim: Die GM-Chefin kündigte hier große Investitionen an Quelle: Opel

45.000 Bestellungen für den neuen Corsa

Während im Opel-Werk Bochum im Dezember die Lichter ausgehen, wird an den anderen deutschen Standorten frohlockt: Sie haben sich im GM-internen Standortwettbewerb durchgesetzt. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug bezeichnet diesen Donnerstag daher als "wichtigen Tag für die Opelwerke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach".

In Eisenach, wo ab kommender Woche die nächste Corsa-Generation vom Band läuft, scheint die Flaute überwunden. Wegen der Absatzschwäche war dort Ende 2012 die dritte Schicht ausgelaufen. Mitte 2015 wird sie wieder eingeführt, verspricht Opel-Chef Karl-Thomas Neumann: "Das sind gute Neuigkeiten für Eisenach. Die Nachfrage nach dem Adam und dem neuen Corsa ist hoch." Der zweitwichtigste Wagen der Marke kommt im Januar in den Handel, bereits heute liegen 45.000 Bestellungen vor.

Opel ist von hoher strategischer Bedeutung

Auch wenn die genannten Summen für die Autoindustrie nicht unbedingt gigantisch sind, so untermauern sie doch die Worte der GM-Chefin: "Opel ist von hoher strategischer Bedeutung für GM." Diese zusätzlichen Investitionen würden helfen, die Strahlkraft der Marke zu erneuern und deren Position in Europa zu stärken: "Und sie sind ein klares Bekenntnis von GM zu Opel, zu Deutschland und zu Europa."

In Anbetracht der jüngeren Firmen-Geschichte ist dieses Bekenntnis wichtig. Denn es ist erst fünf Jahre her, dass der damals taumelnde US-Autoriese seine Europatochter beinahe abgestoßen hätte. Damals waren die Manager in Detroit schlecht auf die Kollegen in Europa zu sprechen, in Deutschland wurde laut über die Amerikaner geschimpft. Das ist Geschichte.

Opel übernimmt Teile der Holden-Produktion

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann betont inzwischen bei jeder Gelegenheit die gute transatlantische Partnerschaft im Konzern. Am Donnerstag sagt er: "General Motors und Opel stehen enger zusammen als jemals zuvor. Opel genießt die volle Rückendeckung von GM." Die zusätzlichen Investitionen seien ein weiterer Beleg dafür.

Der Innenraum des Buick: Auf das Lenkrad haben wir schon mal ein Opel-Logo "montiert" Der Innenraum des Buick: Auf das Lenkrad haben wir schon mal ein Opel-Logo "montiert" Quelle: Buick Zuvor hatte GM Opel unter anderem das Russland-Geschäft übertragen und die Fertigung von ausgewählten Fahrzeugen für Buick in den USA und Holden in Australien und Neuseeland zugesagt. "In Zukunft wird ein Drittel des Holden-Portfolios von Opel in Europa gebaut", sagt ein Unternehmenssprecher. 2013 verkaufte Holden 112.000 Autos.

Das alles soll die Auslastung der Werke in Europa erhöhen, die in den vergangenen Jahren unter massiven Überkapazitäten litten. Dazu zählt auch, dass der Mokka, der ursprünglich nur in Korea gefertigt wurde, inzwischen auch in Saragossa vom Band läuft.

Das zweite Flaggschiff der Marke

Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer bezeichnet die Investitionen in Motoren und Getriebe als Tagesgeschäft. "Das muss GM machen, alles andere hätte die Standorte gefährdet." Hingegen hält er den Plan, zum Ende des Jahrzehnts über dem Mokka einen größeren sportlichen Geländewagen ins Programm zu nehmen, für eine sehr gute Idee: "Das SUV-Segment boomt, das ist der Wachstumsmarkt." Barra sieht das ähnlich: "Dieses SUV wird ein zweites Flaggschiff der Marke neben dem Insignia." Und wie es aussehen könnte, hat die Premiere des Buick Envision bereits im August verraten.

Quelle: dpa

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