Die anhaltende Russland-Krise zwingt Opel dazu, für die Werke Eisenach und Rüsselsheim Kurzarbeit zu beantragen. Geplant sind 25 Tage in Eisenach und 15 in Rüsselsheim.
Rüsselsheim - Der Automobilhersteller Opel hat Kurzarbeit beantragt. Die Maßnahme trifft das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim und die Produktionsstätte in Eisenach. Bis Jahresende seien rund 25 Tage in Eisenach und 15 Tage in Rüsselsheim vorgesehen, teilte das Unternehmen am Freitag in Rüsselsheim mit. Opel begründet den Schritt mit der Russland-Krise sowie mit der "weiter nur moderaten Entwicklung des gesamteuropäischen Fahrzeugmarktes". Im März hatte Opel angekündigt, sich wegen der anhaltenden schlechten Nachfrage bis Ende 2015 aus Russland zurückzuziehen. Geplant waren 80.000 Autos für RusslandOpel hatte nach eigenen Angaben für das Geschäftsjahr 2015 ursprünglich einen Absatz von mehr als 80.000 Fahrzeugen in Russland geplant. Dieses Volumen könne nur zum Teil über Absatzzuwächse in anderen Märkten kompensiert werden, hieß es. Mit der Kurzarbeit soll "die Volumenplanung für einzelne Modelle an die Marktsituation" angepasst werden. So würden Lagerbestände und damit verbundene Kosten verringert. Opel sei dennoch zuversichtlich, den Wachstumstrend der vergangenen zwei Jahre fortsetzen zu können, teilte der Autobauer mit. Von Januar bis Juni 2015 verkaufte das Unternehmen mit 582.300 Fahrzeugen drei Prozent oder rund 18.400 Einheiten mehr als in der Vorjahresperiode. Der gesamteuropäische Automobilmarkt habe mit rund 18,7 Millionen Einheiten im vergangenen Jahr um fast 4,5 Millionen Einheiten unter dem Rekord-Niveau von 2007 gelegen, hieß es weiter. Marktbeobachter würden auch für dieses Jahr keine "nennenswerte Erholung" erwarten. |