Die Entscheidung für den Produktionsstandort des künftigen Kleinstwagens von Opel ist gefallen: Das unterhalb des Corsa positionierte Modell wird im thüringischen Eisenach vom Band laufen. Ein Teil der dortigen Corsa-Produktion wandert dafür nach Spanien ab. "Das ist ein weiterer Meilenstein in unserem Zukunftsplan", sagte Opel-Chef Nick Reilly am Morgen bei einer Pressekonferenz in Eisenach. Man werde 90 Millionen Euro investieren und so die Rolle von Eisenach im europäischen Fertigungsverbund deutlich stärken. "Die Arbeitsplätze können für die kommenden Jahre als gesichert gelten." Das Eisenacher Werk, so Reilly, werde mit zusätzlicher Flexibilität und modernster Technologie ausgestattet, so dass der neue "Kleinwagen" hocheffizient auf der existierenden Produktionslinie gebaut werden könne. Opel will nach den Worten von Reilly seine Produktlinie "signifikant" ausdehnen. Dazu gehöre nicht nur der Ampera, sondern auch ein sportliches Coupé und ein kleines SUV. Hinsichtlich des neuen Kleinstwagens, der Junior oder City heißen könnte, hält sich Opel noch bedeckt. "Wir werden den Kunden ein attraktives Auto präsentieren können, das mit innovativer Technologie und ausdrucksstarkem Design beeindruckt," so Reilly. Start der Serienproduktion mit herkömmlichen Motoren soll im Jahr 2013 sein, später seien auch Modelle mit Batterieantrieb möglich. Das Eisenacher Werk gehört laut Opel in gleich fünfmaliger Hinsicht zu den modernsten Automobil-Produktionsstätten weltweit: Produktivität, Qualität, Effizienz sowie Umweltverträglichkeit und Arbeitssicherheit sollen top sein. Opel begann sein Engagement in Thüringen im Jahr 1990 mit einem Gemeinschaftsprojekt zusammen mit den Automobilwerken Eisenach (AWE); die neugebaute Fabrik wurde im September 1992 eingeweiht. Bis heute hat der Autobauer eigenen Angaben zufolge 1,5 Milliarden Euro investiert. Derzeit beschäftigt das Werk 1.600 Mitarbeiter, die die dreitürige Version des Corsa herstellen. Ein nicht bezifferter Teil des Corsa-Volumens soll mit Produktionsstart des Kleinstwagens in das spanische Werk Saragossa verlegt werden. Beide Werke werden dann den Planungen zufolge mehr Fahrzeuge als heute produzieren. Eisenach markiert die dritte Opel-Investitionsankündigung innerhalb weniger Tage. Am 15. September hatte das Unternehmen mitgeteilt, sein Werk in Kaiserslautern zu stärken, das Komponenten und Dieselmotoren fertigt. Am Dienstag dieser Woche kündigte der Autobauer eine Investition von 500 Millionen Euro in das Motorenwerk im ungarischen Szentgotthard an. In einem heute erscheinenden Interview mit dem Magazin "auto motor und sport" hatte Reilly Eisenach noch gute Chancen attestiert und angekündigt, eine Entscheidung "im Oktober" zu treffen. In dem Gespräch stellt der Opel-Chef neben dem erwähnten Coupé auch ein Cabrio in Aussicht, man erwäge zudem ein großes SUV oberhalb des Antara.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 23.09.2010
13
Duftbaumdeuter359