Von Fabian Hoberg
Neuss – Die liebe Familie und sportliche Autos - das war wie Feuer und Eis. Meistens jedenfalls. Entweder schnappten die Lieben schon binnen weniger Kilometer nach Luft. Oder das Auto war so groß, dass es um die Kurve fuhr wie ein Sack Schrauben. Bis Ford 2006 mit dem S-Max kam und zeigte, dass es auch anders geht. Der Van bietet Platz für bis zu sieben Personen und ist sportlich, außen wie innen.
Scharfe Scheinwerfer: Die Front wird an die aktuelle Designlinie angepasst Quelle: Ford
Weil nach acht Jahren S-Max langsam mal ein Nachfolger her muss, zeigen die Kölner jetzt den ersten Ausblick aufs nächste Modell. Der S-Max Concept baut noch auf die aktuelle Version, soll aber mehr Komfort und Luxus bieten. Das Serienauto kommt erst Mitte nächsten Jahres auf den Markt, zeitgleich mit dem neuen Mondeo. Öffentlich wird die Studie erstmals auf der IAA in Frankfurt gezeigt.
Riesen-Glasdach für den S-Max?
Beim ersten Blick ist klar: der S-Max bleibt ein geräumiger, sportlicher Van. Das Dach ist weiterhin niedrig, der Kühlergrill jetzt breiter. Die schmalen und langgezogenen Scheinwerfer entsprechen dem neuen Markengesicht. Das riesige Glasdach fällt besonders auf. Es entspringt an der Heckklappe und fließt bis in die Frontscheibe. Ob es das Dach bis in die Serie schafft, bleibt abzuwarten. Auch seitlich siegt oberhalb der Fensterlinie Glas über Blech.
Durchhalten bis zur Serie. Diese Sitze würden der zweiten Generation gut stehen Quelle: Ford
Beim Antrieb setzen die Ingenieure in Zukunft unter anderem auf einen neuen 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Turbolader, Direkteinspritzung und zweifacher variabler Nockenwellenverstellung. Die Leistung soll zwischen 150 und 180 PS liegen und den alten 1,6-Liter in Rente schicken. Klar, dass auch der Verbrauch sinken soll.
Gleiche Variabilität und ein EKG-Sitz
Die zweite Generation soll die Variabilität des Vorgängers behalten. Fünf Sitze sind Standard, zwei zusätzliche lassen sich in dritter Reihe aus dem Kofferraumboden ziehen. Der mittlere Sitz in der zweiten Reihe kann ebenso im Boden versenkt werden. Weiches Leder findet sich in der Studie nicht nur an den Sitzen und Türverkleidungen, sondern auch am Armaturenbrett.
Glasdach beinahe wie beim Papstauto. Ford zeigt den S-Max Concept im kleinen Kreis in Neuss Quelle: Fabian Hoberg
Um im 21. Jahrhundert anzukommen, wird der S-Max nicht nur Assistenzsysteme wie Fußgänger-Erkennung oder eine Ein- und Ausparkhilfe erhalten. Mit einem EKG-Sitz will Ford künftig die Gesundheit der Fahrer überwachen und damit die Sicherheit verbessern. Dabei wird der Pulsschlag des Piloten kontrolliert. Sobald eine starke Abweichung erkannt wird, kann das Auto einen Notruf senden oder die Sicherheitssysteme aktivieren.
Dazu kommen das Entertainment-System Sync und ein neues Display. Tablets und Smartphones können sich ins bordeigene WLAN einwählen. Apps lassen sich per Sprachbefehl steuern. Der Monitor in der Mitte der Konsole lässt sich zweiteilen: einmal für die Fahrer-Infos und einmal zur Unterhaltung des Beifahrers. So kann der während der Fahrt eine DVD schauen, ohne den Piloten abzulenken. Schließlich soll die Familie trotz aller Sportlichkeit heil ankommen.