Im Zusammenhang mit den Zündschloss-Rückrufen hat GM 15 Mitarbeiter gefeuert. Für neuen Unmut sorgen Briefe an die Hinterbliebenen der Todesopfer.
Quelle: picture alliance / dpa Warren - Die Probleme bei General Motors mit Zündschlössern, die mindestens 13 Menschen das Leben kosteten, haben Konsequenzen. "15 Mitarbeiter, die sich falsch verhalten haben, sind nicht länger im Unternehmen", sagte Konzernchefin Mary Barra am Donnerstag bei der Vorstellung eines internen Berichts über das Debakel. Sie hätten falsche Entscheidungen getroffen oder nichts getan, obwohl sie von Problemen gewusst hätten. Fünf weitere Mitarbeiter hätten disziplinarische Konsequenzen zu spüren bekommen. Es habe Fehler gegeben von Anfang bis Ende , erklärte Barra vor rund 1.200 Mitarbeitern im Entwicklungszentrum des Autobauers in Warren nahe Detroit. Dies habe zu "tragischen Konsequenzen" geführt. "Das Lesen des Berichts hat mich tief traurig gemacht und verstört", sagte Barra und entschuldigte sich abermals bei Hinterbliebenen und Unfallopfern. "Das hätte niemals passieren dürfen", sagte die Managerin. Sie sprach von Inkompetenzen und Versäumnissen. "Wir haben unseren Job einfach nicht gemacht." Keine VertuschungSchlampigkeit gibt GM also zu, aber: die technischen Probleme seien nicht bewusst vertuscht worden, um einen kostspieligen Rückruf zu umgehen. Dies sei das Ergebnis der internen Untersuchung. Dies entlastet auch Barra, die seit drei Jahrzehnten im Unternehmen ist und in dieser Zeit zahlreiche Führungsposten unter anderem in der Entwicklung bekleidete. "Wir werden ein Entschädigungsprogramm auflegen", versprach Barra, ohne Details zu nennen. "Wir wollen all diejenigen erreichen, die einen lieben Menschen verloren haben oder verletzt wurden." Während GM von 13 Toten spricht und dabei nur bestimmte Unfallverläufe einrechnet, gehen US-Verbraucherschützer von mehr als 300 Toten aus. US-Medien sind seit Monaten voll von persönlichen Geschichten von Unfallopfern. Briefe an ToteUnterdessen unterlief GM beim Rückruf eine makabre Panne: Die Rückrufe wurden auch an die Angehörigen der 13 Todesopfer verschickt. Dies berichtet Spiegel Online. Die Familie eines 16-jährigen Mädchens, das 2005 bei einem Unfall in einem Chevrolet Cobalt starb, seien zweimal aufgefordert worden, das Auto zum Service zu bringen. Neben dem Zündschloss wollte GM die Servolenkung nachbessern. Dabei habe der Wagen beim Unfall einen Totalschaden erlitten. Ein GM-Sprecher bat die Familien der Opfer um Verzeihung. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht Quelle: dpa/SPON |