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VW: Pötsch neuer Chefkontrolleur - Pötsch zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt

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Der VW-Aufsichtsrat hat Hans Dieter Pötsch zum Vorsitzenden gewählt. Erst am Morgen hatte ein Gericht den bisherigen Finanzvorstand als Mitglied des Gremium bestätigt.

Der Aufsichtsrat von Volkswagen hat Hans Dieter Pötsch in das Amt des Vorsitzenden gewählt Der Aufsichtsrat von Volkswagen hat Hans Dieter Pötsch in das Amt des Vorsitzenden gewählt Quelle: picture alliance / dpa

Wolfsburg - Hans Dieter Pötsch ist neuer Chefaufseher des krisengebeutelten Volkswagen-Konzerns. Der Aufsichtsrat wählte den bisherigen Finanzvorstand von Europas größtem Autohersteller am Mittwoch wie erwartet zu seinem Vorsitzenden. Pötsch löst damit den seit Ende April übergangsweise amtierenden Berthold Huber ab. Der frühere IG-Metall-Chef hatte den Posten im Frühjahr vom zurückgetretenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch übernommen

Pötschs bisherigen Posten als VW-Finanzchef übernimmt - ebenfalls wie erwartet - ab sofort der bisherige Vorstandsvorsitzende der VW-Finanztochter, Frank Witter. Der Aufsichtsrat folgte auch bei dieser Personalie den Empfehlungen seines Präsidiums.

Pötsch verspricht restlose Aufklärung

"Es ist mir ein persönliches Anliegen, alles zu tun, damit die Vorgänge restlos aufgeklärt werden", sagte Pötsch mit Blick auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte bei weltweit rund elf Millionen Dieselfahrzeugen, der Volkswagen seit Mitte September erschüttert. "Ich bin mir dieser Verantwortung bewusst. Ich will und ich werde meinen Beitrag leisten." Er sehe es als seine "Kernaufgabe" an, das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Am Morgen hatte das Amtsgericht Braunschweig die Wahl von Pötsch durch einen Beschluss erst möglich gemacht. Das Gericht ernannte den 64-jährigen Österreicher auf Antrag des VW-Präsidiums zum Mitglied des Aufsichtsrats - befristet bis zur nächsten, noch nicht terminierten Hauptversammlung. Dort soll dann die offizielle Wahl von Pötsch durch die stimmberechtigten Anteilseigner nachgeholt werden. Für Pötsch muss auf der Kapitalseite des Aufsichtsrates Julia Kuhn-Piëch ihren Platz räumen. Die Nichte von Ferdinand Piëch war im Mai nach dessen Rücktritt übergangsweise in das Gremium aufgerückt.

Die Personalie war bis zuletzt umstritten, da Pötschs Rolle in der Abgas-Affäre aus Sicht von Skeptikern noch nicht zweifelsfrei geklärt ist. "Wir müssen die aktuelle Krise bewältigen. (...) Dieser Konzern braucht aber auch Veränderungen - bei Strukturen, Entscheidungsprozessen und in der Zusammenarbeit", sagte Pötsch.

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