Aus den Spekulationen wird endlich Gewissheit: Porsche bringt den Cayenne mit Dieselmotor auf den Markt. Die neue Basisversion ist kaum langsamer als die bisherige – aber satte 28 Prozent sparsamer. Die Entscheidung sei vor dem Hintergrund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen speziell in europäischen Ländern, die eine steuerliche Bevorzugung von Dieselfahrzeugen zur Folge haben, gefallen, heißt es in einer Mitteilung des Sportwagenbauers vom Donnerstag. Außerdem habe die Beteiligung von Porsche am Volkswagen-Konzern, dem weltweit größten Hersteller von modernen Pkw-Dieselmotoren, "neue Perspektiven für den Bezug dieser Aggregate eröffnet". Bei dem Motor handelt es sich um das Dreiliter-Triebwerk von Audi, das Porsche offenbar völlig unverändert übernimmt. 240 PS und 550 Newtonmeter leistet die Maschine, den Verbrauch beziffern die Zuffenhausener auf 9,3 Liter im Mittel. Zum Vergleich: Der bisher schwächste Cayenne mit dem ebenfalls von VW stammenden Sechszylinder (3,6 Liter, 290 PS, 385 Nm) gönnt sich 12,9 Liter, der Touareg V6 TDI mit gleichem Motor ebenfalls 9,3 und der Audi Q7 3,0 TDI 9,1. Fahrleistungen liegen noch nicht vor; sie dürften aber nahezu identisch mit jenen des Touareg sein: Das wären 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und 204 km/h Spitze. Wer mit dem Benziner vergleicht, dürfte sich wundern: Der ist mit 8,5 Sekunden im Sprint etwas langsamer, mit 227 km/h Höchstgeschwindigkeit aber gleichzeitig schneller - notabene ein gutes Anschauungsbeispiel für den Unterschied zwischen Drehmoment und Leistung. Der neue Cayenne mit Dieselantrieb und serienmäßiger 6-Gang-Automatik wird ab Februar 2009 zunächst in Europa erhältlich sein; weitere Länder sollen folgen. Der Preis in Deutschland beträgt 56.436 Euro, das sind knapp 7.000 Euro mehr als der entsprechende Touareg kostet und 1.350 Euro mehr als für den Automatik-V6-Benziner. Mit dem verbrauchsarmen V6-Turbodiesel werde man den Markterfolg der Baureihe nachhaltig absichern, zeigt sich der Autobauer überzeugt. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte den Diesel in der Vergangenheit immer abgelehnt - oder jedenfalls die eigene Entwicklung eines solchen. Nun soll der Motor auch für eine Fortführung der "Offensive zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs" beitragen.
Quelle: Autokiste |
verfasst am 20.11.2008
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