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Tesla fordert in E-Mail, Supercharger nicht lokal zu nutzen - Post von Elon Musk

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Elon Musk schickt Tesla-Fahrern, die exzessiv Supercharger nutzen, eine kleine Erinnerung. Jetzt wurde die E-Mail veröffentlicht. Die Empfänger sind wenig begeistert.

E-Mail von Tesla: Der Hersteller fordert seine Kunden auf, Supercharger nicht lokal zu nutzen E-Mail von Tesla: Der Hersteller fordert seine Kunden auf, Supercharger nicht lokal zu nutzen Quelle: Tesla

Berlin – Eigentlich war Elon Musks Aussage klar: Die Tesla-Supercharger sind da, um mit dem Elektroauto lange Strecken zurücklegen zu können. Wenn man den Supercharger im Heimatort ab und an nutzt, wird keiner meckern. Aber ständig kostenfrei laden und den Supercharger blockieren, das gehört sich nicht.

So hat es der Tesla-Boss während einer Aktionärsversammlung im Juni erklärt (MOTOR-TALK berichtete) und angekündigt, den entsprechenden Nutzern eine kleine Erinnerung daran zu schicken. Diese hat mittlerweile viele Tesla-Fahrer erreicht. Allerdings nicht nur die richtigen.

Diese E-Mail sandte Tesla seinen Kunden - viele waren nicht begeistert Diese E-Mail sandte Tesla seinen Kunden - viele waren nicht begeistert Quelle: Tesla

Viele Tesla-Fahrer erbost über Mail

Im US-Forum „Tesla Motors Club“ eröffnete der Nutzer „napabill“ einen Thread, in dem er sich über den Erhalt der Mail wundert und beklagt. Er werde des Missbrauchs der Supercharger bezichtigt, indem er die Stationen in seiner Umgebung oft nutze. Ihm zufolge gibt es in seiner unmittelbaren Umgebung aber gar keinen entsprechenden Supercharger. Er habe die Ladestationen lediglich auf Langstrecken-Fahrten genutzt.

Der Post erhielt bisher mehr als 700 Antworten – die meisten davon negativ. Viele Nutzer pflichten „napabill“ bei. Sie hätten die Mail ebenfalls erhalten, obwohl sich auch in ihrer Umgebung gar kein Supercharger befände. Andere beteuern, die Charger nicht lokal genutzt zu haben. Ein Nutzer veröffentlicht einen Screenshot des Schreibens.

Das steht in der Tesla-Mail

Tatsächlich wirkt die Mail zunächst freundlich – und werblich. Die Vorzüge der Supercharger werden aufgezählt, die Vorteile des günstigen Ladens daheim und der zugehörigen App.

Doch ein Satz setzt die „verdächtigten“ Tesla-Nutzer unter Strom: „Als regelmäßiger Nutzer unserer lokalen Supercharger bitten wir darum, dass Sie Ihr lokales Laden verringern und Ihr Model S unverzüglich wegbewegen, wenn der Ladevorgang vollendet ist“. ("As a frequent user of local Superchargers, we ask that you decrease your local Supercharging and promptly move your Model S once charging is complete.") Diese direkte Ansprache wird von den meisten Tesla-Fahrern als unfreundlich und als Beschuldigung empfunden. Vor allem, wenn sie unberechtigt ausgesprochen wird.

Für Deutsche Tesla-Fahrer scheint es indes keine Post zu geben. Thorsten Dohe vom größten deutschen Tesla-Forum „TFF Forum“ sagte zu MOTOR-TALK: "Mir ist in Deutschland kein Fall bekannt, in dem ein Model S-Fahrer eine entsprechende Mail von Tesla erhalten hat. Die Supercharger liegen meist auf dem Gelände von Autobahnraststätten bzw. Autohöfen. Das macht sie für die tägliche Ladung unattraktiv, es sei denn, der Fahrer hat eine Vorliebe für Fastfood und Spielhallen.“

Werden Tesla-Supercharger kostenpflichtig?

Viele der amerikanischen Tesla-Fahrer sind hingegen verwirrt und wissen nicht so recht, wie sie Elon Musks Aussage zu verstehen haben: „Es gibt ein paar Leute, die sie recht hartnäckig zum lokalen Laden nutzen. Wir haben ihnen eine kleine Erinnerung geschickt, dass es ok ist, das ab und an zu tun, aber dass es eigentlich um die Versorgung auf Langstrecken geht“, hatte Musk im Juni gesagt.

Jetzt fragen sich viele, was als „Langstrecke“ und was als „ab und an“ durchgeht. Einige wittern einen Generalverdacht, andere vermuten lediglich eine falsche Zustellung der Mail.

Tesla äußerte sich bisher nicht zu den Reaktionen. Unklar bleibt auch die Motivation für die plötzliche Restriktion bei der Supercharger-Nutzung. Tesla hatte oft mit dem Prädikat „free forever“ für die Ladestationen geworben. Die Kunden verlassen sich bis heute darauf. Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits Berichte über Staus an stark frequentierten Superchargern.

Ein anderes Problem: Strom gibt es einfach nicht umsonst. Mit höheren Verkäufen und mehr Modellen sieht Tesla riesige Kosten auf sich zukommen. Auf die Frage, ob die Supercharger auch in Zukunft kostenlos bleiben, hatte Elon Musk im Juni noch mit einem klaren "Ja" geantwortet. Ob es dabei bleibt?

Tesla-Fahrer Thorsten Dohe bleibt zuversichtlich. "Spätestens mit der Markteinführung des Model 3 werden wir mehr Standorte und pro Standort mehr Ladeplätze benötigen. Aber bis dahin ist aus meiner Sicht noch genügend Zeit, die Infrastruktur weiter auszubauen.“

Avatar von granada2.6
Mercedes
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