Der Ford F150 Raptor verliert zwei Zylinder, das Kürzel SVT im Namen und 250 Kilogramm Gewicht. Dafür bekommt er gut 500 PS und einen Fahrmodus für Wüsten-Rennen.
Von MOTOR-TALK Reporter Carsten Paulun Detroit/USA – Mehr Power für den Pick-up: Raptor heißt das Top-Modell der erfolgreichen F150-Serie. Bekannter wurde der Kraft-Laster in Europa durch die Abenteuerlust von Drift-König Ken Block. Der neue Raptor wird stärker, obwohl er weniger Zylinder hat. Für den Acker viel zu starkStatt eines bulligen Achtzylinders arbeitet ein 3,5 Liter großer V6 unter der Haube. Leistete der Vorgänger noch 411 PS und 585 Newtonmeter, soll das 2017er-Modell mit Hilfe zweier Turbolader mehr als 500 PS und 677 Newtonmeter Drehmoment freisetzen. Genaueres verraten die Amerikaner noch nicht. Gekoppelt wird der PS-scharfe Sechszylinder an eine neue Zehn-Gang-Automatik. Die Verbindung macht nicht nur Sinn, sondern auch Lust auf mehr. Welche anderen Autos man wohl noch mit diesem Technik-Paket ausstatten könnte? Race-Programm für die WüsteDer Raptor ist nicht nur stark, sondern auch anpassungsfähig. Per Knopfdruck passen sich Motor- und Allradsteuerung an den Untergrund an. Die Programme Normal, Straße, Schnee, Schlamm und Stein kennt man. Für Hochgeschwindigkeits-Wüstenfahrten gibt es das Programm „Baja“. Wie beim Vorgänger verwendet Ford die Stoßdämpfer von Fox Racing. Die bekommen mehr Federweg und vergrößern die Bodenfreiheit. Für die Vorderachse ist ein automatisch regelndes Torsen-Differential lieferbar, die Sperre an der Hinterachse gibt es serienmäßig. 250-Kilo-DiätWer abspeckt, der kann besser spurten. Wie im herkömmlichen F150 gibt es im Raptor weniger Stahl und mehr Aluminium. Das reduziert die Masse um rund 250 Kilogramm. Trotzdem bietet er mit 3.800 Kilogramm (US-Angabe) die höchste Anhängerlast seiner Klasse. Breite Kunststoff-Anbauteile und die großen 17-Zoll-BF-Goodrich-Geländereifen verbreitern den Raptor um 15 Zentimeter. LED-Beleuchtung und ein Kamerasystem zur besseren Rundumsicht gehören zur Serienausstattung. In der Dachkonsole sind Schalter für Sonderzubehör wie Extra-Scheinwerfer oder einen Druckluft-Kompressor installiert. Ford Performance statt SVTAuf das Kürzel „SVT“ im Namenszug verzichtet der neue Raptor. Es stand für das „Special Vehicle Team“. Dessen Aufgaben werden künftig von der Ford Performance Abteilung übernommen. Der Raptor startet im Herbst 2016. Preise stehen noch nicht fest, dürften aber bei mindestens 45.000 Dollar (ca. 38.000 Euro) beginnen. Wie der normale F150 wird der Raptor offiziell nicht in Europa angeboten. |