Ford verspricht: Unser gelifteter Focus ist nicht nur besser, sondern so leise, dass alles andere laut scheint. Wer das nicht hört, freut sich über den Durst, der sinkt.
Málaga – Alles neu macht der September, versprach Ford im Februar. So lange brauchte der geliftete Focus von der Vorstellung auf die Straße. Jetzt ist September und neu bedeutet beim Focus Facelift. Aus der Ferne erkennt man das am großen Chromgrill, spannender wird es aber in der Nahaufnahme. Innen macht das neue Cockpit endlich Schluss mit dem Knopfsalat der Vorgänger. Die Knöpfe verschwindenAn der neuen Mittelkonsole arbeiteten Marktforscher, Ergonomen und Orthopäden. Die Neuordnung hat System - und einen 20,3 Zentimeter großen Touchscreen. Wer sich hier noch vertippt, ist selbst schuld. Schließlich hätte er die verbesserte Sprachsteuerung des neuen Infotainment-Systems Sync II nutzen können. Damit kann man theoretisch sogar die Apps auf dem Handy per Stimme steuern. Praktisch erkennt Sync II viele Apps nicht. Das Facelift federt weicherDoch Schluss mit den Smartphone-Spielereien. Schließlich ist so ein Auto zum Fahren da. Am Raum des Focus ändert das Facelift nichts. Aber an der Technik schraubten und programmierten die Ingenieure ausführlich. Denn da sind sie bei Ford altmodisch: Das Auto soll ab Werk gut fahren, federn und lenken – nicht erst, wenn der Kunde im Bordcomputer jede Kennlinie angepasst hat. Als der Focus Mark III 2011 vorgestellt wurde, lag bei Fahrwerk und Lenkung das Hauptaugenmerk auf der Fahrsicherheit. „Beim Komfort haben wir Abstriche gemacht“, sagt Chefentwickler Joe Bakaj. Deshalb federt der künftige Focus weicher. Die verbesserte Lenkung reagiert bei kleinem Einschlag schneller, die Mittellage ist laut Kennlinie weniger ausgeprägt. Spüren können diese Nuancen nur Profis. Wie leise wird das Facelift?Interessanter ist, was aus dem Ziel wurde, den leisesten Innenraum der Klasse zu bieten. Dabei hilft der neue 1,5-Liter-Turbobenziner (150 oder 182 PS). Er folgt der Konstruktion des preisgekrönten Dreizylinder-Turbos, läuft dank des vierten Topfs aber runder und ersetzt die alten 1,6-Liter-Vierzylinder. In 8,9 Sekunden sprintet die 150-PS-Variante ohne Anfahrschwäche von 0 auf 100 km/h, in 8,6 schafft es die 182-PS-Version (5-Türer, 6-Gang-Getriebe). Das reicht für eine flotte Autobahn-Auffahrt, aber macht vor allem bei einer entspannten Tour auf der Landstraße Laune. Beide Versionen trinken 5,5 Liter Benzin auf 100 Kilometern. Der 1,6-Liter-Vorgänger verbrauchte noch 5,9 Liter. Mit besserer Dämmung, dickeren Seitenscheiben vorn, überarbeiteten Fensterdichtungen, geräuschabsorbierenden Teppichen und zusätzlichen Dämmmatten wird es hörbar leiser. . Ob es für den Klassensieg reicht, müssen die Vergleichstests der einschlägigen Magazine zeigen. Ford will die Stellung haltenWeniger sanft wird es im gelifteten ST. Den gibt es erstmals als Diesel mit 185 PS. Für den ST-Benziner bleibt es bei 250 PS. Weltweit ist der Focus aktuell übrigens die Nummer eins - wenn man VW Golf und Jetta trennt. In Deutschland fährt er auf Platz drei hinter Golf und Audi A3. Gegen den Skoda Octavia wird die Auffrischung kaum helfen. Dafür sind beide Modelle zu unterschiedlich - hier heißt es entweder ... oder. Mit seinem Preis von 16.450 Euro steht der Focus mitten im Segment – und das soll so bleiben, bei Deutschlands meistgebautem Ford. Technische Daten - Ford Focus FaceliftDer Einstiegsdiesel
Der neue Benziner
Wenn es etwas schneller sein soll: Ford Focus RS (Fahrbericht, Test, Daten, Preis) |