Bei Mercedes galt bisher: Facelifts sind bestenfalls als solche nicht zu erkennen. Bei der E-Klasse wird das ganz anders. Ganz frisch für Euch: Die ersten Bilder.
Stuttgart - Der Vorgänger, hunderttausendfach als Taxi, beim Bundestag oder als Firmenlimousine im Einsatz, sieht nach dem grundlegenden Facelift auf einen Schlag ziemlich alt aus. Warum mutet Mercedes seinen Kunden diesen Schritt zu? Weil die Marktanteile der E-Klasse gegenüber der Konkurrenz aus Ingolstadt und München seit 2011 stark schrumpften. Vor drei Jahren noch mit großem Abstand das erfolgreichste Modell im Segment, behauptete die E-Klasse zuletzt nur noch einen hauchdünnen Vorsprung auf den BMW 5er. So entschied sich Daimler zur Radikalkur am Typ W212. Klare Formen, mehr DynamikWeniger Bonn, mehr Berlin – so könnte man den Auftrag ans Design beschreiben. Die neue E-Klasse will mit dynamischen, klaren Linien punkten, wo bisher eher staatstragende Langeweile versprüht wurde. Bereitwillig änderte Mercedes das ungeliebte Vier-Leuchten-Gesicht: Zwei geschwungene Lichtbänder, mit Abblendlicht und Tagfahrlicht serienmäßig in LED-Technik, lassen die Front vor allem anders wirken. Die Linie Avantgarde trägt künftig das Gesicht der Sportmodelle mit großem Stern im Grill. Assistenzsysteme aus der Zukunft der S-KlasseVorsprung durch Technik, der Slogan gehört zwar Audi, beschreibt aber trotzdem sehr gut Daimlers Selbstverständnis. So bekommt die E-Klasse eine Vielzahl technischer Assistenten, die ursprünglich zunächst für die S-Klasse vorgesehen waren. Wie im Flaggschiff gibt es künftig im E-Benz die neue, hochentwickelte Sensorik mit Stereokamera. Sie erlaubt es Daimler, die E-Klasse serienmäßig mit dem „Collision Prevention Assist“ auszustatten, einem kombinierten Kollisionswarner und Bremsassistenten. Der Müdigkeitswarner „Attention Assist“ erhält eine einstellbare Empfindlichkeitsstufe. Gegen Aufpreis baut Daimler die Distronic Plus mit Lenkassistent ein, die teilautonomes Staufahren ermöglicht. Auch die Systeme Bas Plus, Pre-Safe und Pre-Safe Plus sind künftig lieferbar, ebenso wie automatisches Einparken längs und quer und viele weitere technische Helfer. Neuer sparsamster BenzinerKaum ein Facelift kommt ohne das Versprechen auf effizienterer Antriebe aus. Deshalb werden alle Motoren serienmäßig mit Start-Stopp-System ausgestattet. Neu ist der Euro-6-Einstiegsmotor: Der 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung kombiniert ein Magerbrennverfahren mit Abgasturboaufladung und einer externen Hochdruck-Abgasrückführung. Klingt aufwendig, verbraucht im NEFZ-Messzyklus aber nur 5,8 Liter auf 100 Kilometer. Der E250 mit 211 PS erreicht mit diesem Motor die Energie-Effizienzklasse „A“ – als erster Benziner in der oberen Mittelklasse. Für die 184 PS-Variante E200 gibt es ein „B“. Die Dieselmotoren (Ausnahme Allradmodelle) erreichen allesamt ein „A“, bei einem Verbrauch zwischen 4,7 Liter auf 100 Kilometer (E220 CDI) und 5,5 Liter auf 100 Kilometer (E350). Die 3-Liter-V6-Diesel erreichen ebenfalls die Euro-6-Norm. Wie bisher sind in der E-Klasse ein Sechsgang-Schaltgetriebe und die 7G-Tronic-Plus-Automatik lieferbar. Da nicht jede E-Klasse als Taxi durch die Metropolen schaukelt, bietet Mercedes außerdem vier Fahrwerksabstimmungen an. Serienmäßig ist eine komfortable Auslegung, in der Avantgarde-Linie kann man auch eine sportlich gestraffte (und 15 Millimeter tiefere) Variante wählen. In Verbindung mit den Sportpaketen aus dem Hause AMG gibt es außerdem noch ein Sportfahrwerk, und in allen Achtzylinder-Modellen ein luftgefedertes System. Der Kombi T-Modell ist grundsätzlich mit luftgefederter Hinterachse und einer integrierten Niveauregulierung ausgestattet. Bei der Ausstattung gibt sich Daimler wie gewohnt ganz premium-deutsch: Gegen Aufpreis gibt es nichts, was es nicht gibt. Zum Beispiel eine Heckklappe, die sich per Fußbewegung öffnet, das voll vernetzte Multimediasystem Command Online und vieles mehr. Erstmals öffentlich zeigt Mercedes die (fast) neue E-Klasse bei der Detroit Motor Show im Januar. Quelle: MOTOR-TALK |