Nach Einschätzung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk werden Reifen für Pkw, Motorräder und Nutzfahrzeuge in diesem Jahr deutlich teurer als bisher. Der Verband rechnet mit Preiserhöhungen von etwa 25 Prozent. Einer der Gründe ist nach Angaben des Verbands der Reifenhändler eine deutliche Verteuerung von Naturkautschuk. Derzeit koste eine Tonne des Rohstoffs die Hersteller rund 3.900 Euro, bei steigender Tendenz. Zum Vergleich: 2010 habe der Preis im Schnitt bei 2.850 Euro pro Tonne gelegen, im Vorjahr dagegen noch bei 1.450 Euro. Hauptgrund für diese Preisentwicklung sei, dass die gehandelte Menge von Naturkautschuk drastisch zurückgegangen sei. Die kautschukproduzierenden Länder wie Indonesien, Thailand und Malaysia haben mit regelmäßigen Überschwemmungen zu kämpfen, was die Erntemenge stark einschränkt. Außerdem steige die Nachfrage in den Schwellenländern China und Indien so stark an, dass für Europa und Amerika immer weniger Kautschuk am Markt bleibe. Immer weniger Reifen aus Asien Insbesondere asiatische Reifenhersteller haben ihre bisher gelieferten Volumen deutlich eingeschränkt, weil sie in ihren Heimatregionen immer mehr ausreichend große Märkte vorfinden, die bevorzugt bedient werden. Zusätzlich seien durch steigende Ölpreise auch synthetische Kautschuke auf petrochemischer Basis deutlich teurer geworden. Anders als in der Vergangenheit rechnet der Bundesverband Reifenhandel nicht damit, dass die Einzelhändler die Verteuerungen bei Reifen abfangen. Obwohl der Handel stark im Wettbewerb stehe, sei das bei Preissteigerungen in dieser Größenordnung nicht verantwortlich. Neben den Preissteigerungen ist nämlich nach Meinung des Reifenhändler-Fachverbands zu erwarten, dass die geringeren Liefermengen auch zu einer Warenverknappung führen. In allen Reifensegmenten seien über kurz oder lang Lieferengpässe zu erwarten. Der Verband empfiehlt daher, sich bei absehbarem Bedarf frühzeitig mit neuen Reifen zu versorgen. (bo)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 08.02.2011
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