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Renault Kangoo und Fluence Z.E. in den Startlöchern

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Renault macht Ernst mit der Elektromobilität. Noch in diesem Jahr kommt der Kangoo als Stromer, im Februar 2012 folgt mit dem Fluence eine Limousine.

Das Kürzel Z.E. steht bei Renault für Zero Emission und wird in Kürze auch in Deutschland im Prospekt der Franzosen seinen Einstand feiern. Der Klein-Lieferwagen Kangoo (beim KBA auch „Utility“ genannt) steht nur noch wenige Wochen vor seiner Markteinführung als Kangoo Z.E. und Kangoo Maxi Z.E. (Langversion). Im kommenden Februar folgt mit dem Fluence dann ein Angebot in der unteren Mittelklasse.

Renault Kangoo Z.E. Renault Kangoo Z.E. Renault Kangoo Z.E.

Der Renault Kangoo Z.E. richtet sich dabei vor allem an gewerbliche Nutzer wie z.B. Handwerker und Kurierdienste in Ballungsgebieten sowie Flottenbetreiber. Die maximale Reichweite mit einer Batterieladung gibt Renault mit maximal 200 km an, im NEFZ-Zyklus wurden 170 km ermittelt. Rekuperation und Leichtlaufreifen sollen helfen, die Reichweite zu verlängern.

Vom Raumangebot her entspricht der Kangoo Z.E. seinem konventionellen Zwilling. Je nach Variante kann der Transporter 3 bis dreieinhalb Kubikmeter (Maxi: 4,6 Kubimeter) schlucken. Selbst die Zuladung muss sich mit 595 bzw. 632 kg nicht hinter dem Kangoo mit Verbrenner verstecken.

Der verbaute Elektromotor leistet 60 PS bei einem maximalen Drehmoment von 226 Nm, die antriebsbedingt aus dem Stand anliegen. Dem fremderregten Synchronmotor spricht Renault eine Energieeffizienz von rund 90 Prozent zu. Zum Vergleich: Ein moderner Pkw-Benzinmotor erzielt einen Wirkungs¬grad von rund 30 Prozent. Renault gibt auf den Elektroantrieb fünf Jahre beziehungsweise 100.000 Kilometer Garantie.

Renault Kangoo Z.E. Antrieb Renault Kangoo Z.E. Antrieb Batterie wird separat vermietet

Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie beträgt 22 kWh. An einer Wall-Box, die ans normale Stromnetz angeschlossen wird, lädt die Batterie in sechs bis acht Stunden vollständig auf. Anders als andere Hersteller verkauft Renault die Batterie nicht mit, sondern vermietet sie. Für den Kunden bedeutet das höhere laufende Kosten, aber auch einen niedrigeren Anschaffungspreis und keine Sorgen mit späterem Batterieverschleiß. Den Kangoo Z.E: gibt es ab 20.000 Euro netto, die Batteriemiete kostet je nach Modell und Zusatzleistungen ab 72 Euro monatlich.

Alle Zusatzleistungen für den Kangoo Z.E. sind als Pauschalpaket namens „Z.E. Box“ zu haben. Mit dem Online-Dienst „My Z.E. Connect“ können Kangoo-Fahrer den Ladestand jederzeit vom PC, Smartphone oder Mobiltelefon abzufragen. Ebenfalls enthalten: Ein auf Elektrofahrzeuge angepasstes integriertes Navigationssystem, das z.B. die Reichweite ermitteln kann und immer die nächstgelegene Ladestation kennt.

Renault Fluence Z.E. Renault Fluence Z.E. Renault Fluence Z.E.

Mit dem Fluence, quasi einem Mégane mit Stufenheck, will Renault künftig auch ein elektrisches Angebot in der unteren Mittelklasse machen. Um die Batterie unterzubringen, wuchs der Fluence um 13 cm auf 4,75 m in die Länge. So ist zwischen Sitzbank und Kofferraum Platz für den Energiespeicher - das Umklappen der Rückbank allerdings steht nicht mehr zur Verfügung.

Neben optischen Retuschen unterscheidet sich der Fluence Z.E. vom Verbrenner vor allem dadurch, dass statt des überflüssigen Drehzahlmessers ein Display mit Informationen zu Elektroantrieb, Ladestatus und Reichweite integriert ist.

Der Elektromotor basiert auf der gleichen Technologie wie beim Kangoo und verfügt daher laut Renault ebenfalls über einen Wirkungsgrad von rund 90 Prozent. Der Motor sei zudem mit nur 160 kg sehr leicht. Zwischen 3.000 und 8.900 1/min leistet er 95 PS und mobilisiert aus dem Stand 226 Nm. Renault verspricht ein entspanntes, souveränes Fahrgefühl: Anfahren ohne Abwürgen, Beschleunigen ohne Zugkraftunterbrechung.

Die Reichweite des Fluence Z.E. geben die Franzosen mit bis zu 185 km im NEFZ an. Wie auch beim Kangoo soll bei sparsamer Fahrweise auch mehr möglich sein. Wenn die Batterie alle ist, kann sie beim Fluence auf verschiedene Weisen wieder „betankt“ werden: An der Ladestation oder einer „Wall-Box“, die etwa in der privaten Garage montiert werden kann, dauert das Laden 6-8 Stunden. Falls beides nicht verfügbar ist, kann sich der Fluence auch mit einer normalen Steckdose begnügen und hätte dann dort gerne für 10-12 Stunden seine Ruhe.

Gute Idee, aber Zukunftsmusik: Batterie zum Wechseln

Renault Fluence Z.E. Detail Renault Fluence Z.E. Detail An eine 400 Volt-Ladestation soll sich der Fluence erst ab der nächsten Generation hängen lassen. Dies würde auch Ladezeiten von unter einer Stunde ermöglichen. Besonders innovativ ist dagegen das Quickdrop-System. Bei einer entsprechenden Infrastruktur könnte die Batterie, die ja ohnehin nur gemietet ist, binnen drei Minuten gegen eine volle getauscht werden. Entsprechende Stationen sind aber in Deutschland vorerst nicht geplant.

Für den Fluence sind die gleichen Zusatzpakete wie für den Kangoo Z.E. lieferbar. Zusätzliches Ausstattungsfeature zu dem Nutzfahrzeug: Wenn das Fahrzeug geladen wird, kann es mit Energie aus der Steckdose klimatisch vortemperiert werden.

Preislich startet der Renault Fluence Z.E. um 25.950 Euro, zuzüglich beispielsweise 82 Euro monatlich für die Batterie (bei 36 Monaten Mietdauer und 10.000 km pro Jahr). Damit ist der Fluence Z.E. im Anschaffungspreis eins der günstigsten Elektroautos am Markt. In vielen europäischen Ländern wird die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs zusätzlich mit bis zu 5.000 Euro subventioniert. Dann wäre man in einem Preisbereich, der für ein gut ausgestattetes Auto dieser Fahrzeugklasse absolut im Rahmen ist - wenn auch die Batteriekosten natürlich die laufenden Kosten etwas in die Höhe treiben. Langsam kommt "Fahrt" in das Thema Elektromobilität.

(bmt)

 

Quelle: MOTOR-TALK

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