Der neue Weltmeister heißt Sebastian Vettel. Mit dem Sieg beim GP Abu Dhabi konnte sich der Deutsche zum jüngsten Formel 1-Titelträger aller Zeiten krönen. Titelkonkurrent Fernando Alonso kam nur auf Rang sieben ins Ziel. Sebastian Vettel ist Formel 1-Weltmeister 2010. Der fünfte Saisonsieg beim Finalrennen in Abu Dhabi brachte den deutschen Red Bull-Pilot erstmals in seiner Karriere an die Spitze der Formel 1-Gesamtwertung - nicht ein einziges Rennen zu früh. "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das war so eine harte Saison", suchte der Deutsche nach der Zieldurchfahrt nach Worten. "Ich habe heute jede einzelne Runde genossen. Das Auto war einfach fantastisch. Wir haben immer an uns geglaubt. Ich stand nur einmal an der Spitze der WM und das ist jetzt, wo es zählt." Der Red Bull-Pilot profitierte bei seiner Weltmeister-Fahrt allerdings von einem herben Taktik-Fehler von Ferrari. Die Scuderia rief WM-Speerspitze Fernando Alonso kurz nach dem Stopp von Vettels Teamkollege Mark Webber an die Box, um gegen den Australier keine Position zu verlieren. Dabei verlor Alonso allerdings wichtige Plätze gegen Nico Rosberg und Vitaly Petrov. Alonso kommt nicht an Petrov vorbei Renault und Mercedes hatte seine Piloten schon in der ersten Runde an die Box gerufen, um die ungeliebten weichen Reifen loszuwerden. Rosberg und Petrov verloren beim Stopp wenig Zeit, weil das Feld durch das Safety-Car eingebremst wurde. Ein heftiger Crash von Michael Schumacher mit Tonio Liuzzi (Force India) hatte zur Neutralisation geführt. Trotz lautstarker Anfeuerungen über den Boxenfunk fand Alonso bis zur Ziellinie keinen Weg vorbei an Petrov und Rosberg. Nach dem Rennen zeigte sich der Spanier mit einem unfreundlichen Handzeichen an den Russen auch noch als schlechter Verlierer. Mit Alonso auf Platz sieben konnte Vettel im Saisonfinale 19 Punkte auf seinen wichtigsten WM-Konkurrenten gutmachen, was am Ende mit vier Zählern Vorsprung zum ersten WM-Titel reichte. "Mein Renningenieur hat mir während des Rennens nichts gesagt. Ich wusste nicht Bescheid. Ich habe nur gemerkt, dass er am Funk plötzlich immer nervöser wurde", berichtete Vettel anschließend von seinem Rennen. "Selbst bei der Zieldurchfahrt hat er zunächst gesagt: Wir müssen noch warten. Es sind noch nicht alle Autos durch. Und dann hat er plötzlich geschrien: Du bist Weltmeister." Vettel-Sieg nie in Gefahr Der eigene Sieg von Sebastian Vettel geriet nie in Gefahr. Die beiden McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button blieben dem Deutschen zu Beginn zwar dicht auf den Fersen, wegen schlechten Timings beim Boxenstopp konnten die Engländer aber nie einen echten Angriff wagen. Mit Robert Kubica, der hinter Rosberg und vor Petrov auf Rang fünf fuhr, hatte Vettel sogar noch einen weiteren Abschirmjäger vor Alonso. Mark Webber, der vor dem Rennen ebenfalls noch vor Vettel lag, kam am Ende nur auf Rang acht ins Ziel. Allerdings setzte der Australier die Ferrari-Konkurrenz mit seinem frühen Boxenstopp unter Druck und sorgte damit indirekt für den Fehler und den Titel für seinen Teamkollegen. Nach dem Rennen zeigte sich der Routinier natürlich enttäuscht: "Ich war einfach nicht schnell genug zum richtigen Zeitpunkt. Im Qualifying hat sich das schon gezeigt. Abhaken, die WM ist vorbei. Seb hat zum richtigen Zeitpunkt alles richtig gemacht." Die letzten beiden Punkteplätze sicherten sich Toro Rosso-Youngster Jaime Alguersuari und Felipe Massa, der ebenfalls durch eine schlechte Ferrari-Strategie Plätze verlor. Sutil verliert Duell gegen Barrichello Nick Heidfeld fuhr auf Platz elf ein beherztes Rennen, das am Ende aber nicht mit Punkten belohnt wurde. Landsmann Adrian Sutil blieb auf Rang 13 ebenfalls ohne Zählbares. Damit verlor der Force India auch das Duell um Platz zehn in der WM gegen Rubens Barrichello, der vor ihm auf Rang zwölf ankam. Barrichellos Williams-Teamkollege Nico Hülkenberg blieb auf Rang 16 ebenso eine Randnotiz wie Timo Glock, der mit technischem Defekt aufgeben musste.
Quelle: Auto Motor und Sport |
verfasst am 15.11.2010
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