Strenge Diäten bringen selten Spaß, beim neuen Mazda MX-5 tun sie es. Der leichte Roadster wiegt nur noch eine Tonne und stiehlt allen ausgewachsenen Sportwagen die Show.
Barcelona/Spanien - Für Gefühle gibt es am Arbeitsplatz eines Ingenieurs so viel Platz wie für Chaos. Dennoch spricht Nobuhiro Yamamoto seit sieben Jahren von kaum etwas anderem. Seit damals entwickelt der Japaner den neuen Mazda MX-5, ein Auto mit wenig Platz und viel Pläsier, dessen Erfolg nicht an Fakten, sondern an Fahrspaß hängt. Mazda MX-5: Weniger Radstand, mehr Spaß Beim Einsteigen schlüpft man in den nur noch 3,92 Meter kurzen Mazda MX-5 wie in einen Maßhandschuh und fühlt sich dem Auto auch genauso eng verbunden. Entsprechend intuitiv lässt sich der Mazda fahren. Man hat das Gefühl, als könne man diesen Roadster mit der Kraft der Gedanken steuern. Man zuckt nur mit dem kleinen Finger und der Wagen macht einen großen Satz. Kaum hat man eine Kurve angeschaut, ist der MX-5 auch schon um die Ecke. Und wie von selbst fällt die Hand nach dem Öffnen der Lenkung auf den Schaltknüppel und knallt den nächsten Gang rein, damit die Raserei nur ja kein Ende findet. Kein Handschuhfach, aber elektrische Fensterheber Für ein Handschuhfach war kein Platz, aus den unvermeidlichen Cupholdern sind winzige Aufsteck-Halter geworden und elektrische Helfer kommen ihm nicht ins Auto. Na gut, die Fenster muss man nicht mehr kurbeln. Und die Spiegel verstellt man auf Knopfdruck. Es gibt eine Klimaanlage und natürlich auch das aus dem Mazda3 bekannte Infotainment-System. Schließlich ist auch in einem Lustauto nicht immer der Weg das Ziel. Doch die Sitze verstellt man von Hand und das Dach wirft man wie eh und je mit einem Arm nach hinten. „Ein elektrisches Verdeck wäre Verrat am Original“, sagt einer von Yamamotos Kollegen. „Und außerdem hätte es uns 15 Kilo mehr Gewicht gekostet." Mazda MX-5: 131 PS und 150 Nm Handliches Format, geringes Gewicht, ein knackiges Schaltgetriebe und Heckantrieb – fertig ist die Spaßgranate, die fast jedem ausgewachsenen Sportwagen die Schau stiehlt. Dass der längs montierte Vierzylinder nur mickrige 1,5 Liter Hubraum hat, läppische 131 PS leistet und mit maximal 150 Newtonmetern an den mageren 16-Zöllnern zupft, spielt keine Rolle. Selten haben sich knapp 9 Sekunden von 0 auf 100 so kurz angefühlt und die rund 200 km/h Spitze so schnell wie in diesem Auto. Unverändert günstig Erst einmal dürfte das eine leichte Übung sein. Zumal sich am Grundpreis kaum etwas ändern soll und der Spaß deshalb schon bei etwa 23.000 Euro losgehen dürfte. Doch einfach ist die Sache trotzdem nicht. Denn die Zahlen für Open-Air-Modelle sind im freien Fall und niemand wagt zu sagen, ob der MX-5 diesen Trend - genau wie vor 25 Jahren - stoppen kann. Gaydon muss genau überlegen, wie viele Autos er in Japan bestellt – und riskiert dabei den gleichen Fehler wie sein Vorgänger im Jahr 1990. Der hat zur Markteinführung so wenig Autos geordert, dass der MX-5 bei uns quasi über Nacht ausverkauft war. Ein paar Kunden durften damals im Glück schwelgen, aber alle anderen hatten ein ziemlich schlechtes „Kan“. Herzklopfen für alle sieht anders aus. Technische Daten – Mazda MX-5 Skyactiv G 1.5
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