Wahnsinn, wie schnell dieser Engländer ist. Der McLaren P1 hat einen neuen Rundenrekord auf der Nordschleife des Nürburgrings aufgestellt. Der Porsche 918 liegt deutlich dahinter.
Nürburgring – Was für eine Klatsche. Erst vor wenigen Wochen fuhr der Porsche 918 mit 6:57 Minuten eine Fabelzeit auf der Nordschleife. Es war DER neue Rundenrekord für Straßenfahrzeuge. Eine Zeit wie für die Ewigkeit. Doch die währte nur kurz. Um genau zu sein: Bis der McLaren P1 seine erste Rundenhatz aufnahm. Mit einer Zeit von 6:47 Minuten für die 20,8 legendären Kilometer auf dem Eifel-Kurs ließ der englische Hybrid-Sportler den 918er-Porsche weit hinter sich. Bei besserem Wetter noch schnellerMcLaren selbst bestätigte die Traum-Zeit bisher noch nicht. Die offizielle Bekanntgabe mit weiteren Details soll erst in den nächsten Tagen folgen. Stattdessen tauchte das Gerücht um die Bestzeit zunächst auf der Ring-Seite bridgetogantry.com auf. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK bestätigte ein Nordschleifen-Insider die Traumzeit - und setzte sogar noch einen drauf. Bei besseren Bedingungen könne der 916 PS starke P1 den Ring noch schneller bezwingen. Zur Zeit sei die Strecke schlierig und nass. In trockenem Zustand könne er sich auch eine 6:30er-Zeit vorstellen. Die Hybrid-Sportler sind sich ähnlich, bis Tempo 300Technisch sind der P1 von McLaren und der 918er Spyder von Porsche beide Hybrid-Sportwagen. Doch der Porsche ist deutlich sparsamer (laut NEFZ nur 3,3 Liter/100 km zu 8,4 Liter/ 100 km), deutlich günstiger (ab 768.026 Euro statt 1,1 Millionen Euro) und tatsächlich auch schwächer (ohne Elektro-Antrieb 608 PS zu 737 PS). Die Fahrleistungen der beiden Straßen-Rennwagen sind zumindest in den einfachen Kategorien ähnlich. Beide beschleunigen in 2,8 Sekunden auf Tempo 100, der 918er Spyder erreicht 343 km/h Spitze, der McLaren P1 ist auf 350 km/h abgeregelt. Allerdings beschleunigt der Brite von 0 auf 300 km/h in 17 Sekunden , der Porsche braucht dafür 23 Sekunden. Kritik an dem Porsche hatte vor einigen Wochen bereits der englische Motor-Journalist Chris Harris nach einer Testfahrt geübt. Wo ist LaFerrariIm Bunde der drei Hybrid-Supercars - Porsche 918, Ferrari LaFerrari und McLaren P1 - fehlt jetzt nur noch die Nordschleifen-Zeit des LaFerrari. Traditionell liefert Ferrari keine schnellen Rundenzeiten in der Eifel (abgesehen vom 599XX), weil den Autos meist die passende Abstimmung fehlt. Deshalb dürfte die McLaren-Zeit vorerst der Bestwert bleiben. Grundsätzlich gilt die Frage, ob so eine Rekordjagd sinnvoll ist. Einst hatten sich die großen Hersteller gegen eine Tempojagd auf der Nordschleife ausgesprochen. Zwar sind die Zeiten beeindruckend und gutes Marketing für das Auto. Doch bei jeder Fahrt tasten sich die Fahrer ein Stück weiter an die Grenze zwischen Gut und Böse, Leben oder Tod. Update: Vorerst wird es keinen neuen Rundenrekord auf der Nordschleife geben. |