Das neue 4er Cabrio ist ein Schwergewicht auf dem Markt. Es verkauft sich super, aber es wiegt zu viel. Erste Fahrt im neuen, offenen BMW.
Las Vegas – Viele Jugendliche haben folgende Formel im Kopf: Wind im Haar bei Vollgas im Auto = Freiheit, Lebensfreude, wildes Aufbäumen gegen das Establishment. Für mich war Cabriofahren stets eine Tortur, eine Mischung aus Zerren am Verdeck, Zug bei der Fahrt, zauseligen Haaren und schmerzendem Ziehen in den Ohren. Heidewitzka, was für ein Spaß. Stahl statt StoffSchwamm drüber, Dach runter. Heute sitze ich im neuen 4er Cabrio und cruise bei milden 16°C durch Nevada und Arizona. Im Cabrio muss man heute bei geöffnetem Dach nicht mehr frieren und bei Regen nicht stoppen, um das Verdeck zu schließen. Blechspeck hemmt die DynamikGanz und gar nicht überzeugend ist das Gewicht des 4er Cabrio. Im Vergleich zum Coupé wiegt das 435i Cabrio satte 225 Kilogramm mehr. Das spürt man beim Beschleunigen (5,5 Sekunden statt 5,1 Sekunden für den 100er-Spurt) und sieht es an der Tankstelle. Wobei der Normverbrauch hier wahrscheinlich trügt. Offiziell braucht das 435i Cabrio nur 7,5 Liter Super, 7,2 Liter das Coupé. In der Wirklichkeit wird sich dieser Wert kaum halten lassen und auch nicht die Behauptung, die 12 Prozent Mehrgewicht hätten kaum Auswirkungen auf den Durst des Autos. Auch beim Handling spürt man das fette Blechpolster. Hier zieht es mich nur noch zum Kurvenrand Jetzt auch mit NackenwärmerFeinarbeit leistete BMW bei den Cabrio-Details. Das Windschott schottet besser ab, die Vordersitze bekommen erstmals eine Nackenheizung. So geschützt erwärme sogar ich mich für das Cabriofahren. Wenn nur die Sonne nicht so auf meinen Kopf brennen würde. Aber dagegen erfindet ein Autohersteller bestimmt auch bald etwas Elektrisches. Solang muss es die gute, alte Mütze tun. Technische Daten - BMW 435i Cabrio
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