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Mercedes-Entwicklung Teil 3 - Silberstreifen vor dem künstlichen Horizont

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Mit Euren Fragen im Gepäck besuchte MOTOR-TALK das Herz von Mercedes, das Entwicklungszentrum in Sindelfingen. Was wir gefunden haben? Viel Herzblut und noch mehr Antworten.

Mercedes-Designer Klaus Frenzel, ein E-Klasse Cabrio und der künstliche Horizont in Sindelfingen Mercedes-Designer Klaus Frenzel, ein E-Klasse Cabrio und der künstliche Horizont in Sindelfingen Quelle: Mercedes-Benz

Sindelfingen - Tag für Tag blickt Klaus Frenzel in die Zukunft. Manchmal ein paar Jahre, manchmal ein Jahrzehnt. Im Extremfall ein halbes Jahrhundert.

Der Mann ist Auto-Designer im Sindelfinger Designstudio von Mercedes-Benz. Ein Job zwischen Traum und Albtraum. Heute, im Hier und Jetzt, ganz genau zu zeichnen, was in 20 Jahren schön sein könnte, das klingt lustig. Bis Marketing-Leute, Chef-Designer und Konzern-Strategen die Arbeit zerpflücken, sortieren, verwerfen und nur im seltensten Fall: loben.

Der Geschmack von übermorgen

Mark Fetherston ist für das Exterieur-Design der E-Klasse verantwortlich Mark Fetherston ist für das Exterieur-Design der E-Klasse verantwortlich Quelle: Mercedes-Benz Fünf Jahre, bevor ein neues Auto in Serie gebaut wird, beginnt die heiße Phase der Blechgestaltung. Gebaut wird so ein Auto mit kleineren Änderungen rund 8 Jahre, danach rollt es noch mehrere Jahre über die Straßen. Das bedeutet: Was ein Designer heute zeichnet, soll auch in zwei Jahrzehnten noch den Geschmack treffen.

An einem Auto gibt es viel mehr zu designen als nur das Blech. Ein paar Kreative kümmern sich um das Licht, andere entwerfen den Stoff für das Interieur und nochmal andere das Cockpit.

Aktuell arbeiten nur in Sindelfingen rund 440 Designer an Serienfahrzeugen, weitere 60 blicken in den sogenannten Advanced-Studios weit nach vorn - auf der Suche nach neuen Trends. In Sindelfingen gibt eine Sattlerei, eine Schreinerei, eine Schlosserei, eine Lackiererei und einen Modellbau.

Vor dem künstlichen Horizont

Das Design-Studio ist ähnlich gut abgeschirmt wie ein Hochsicherheitstrakt. Niemand darf die Entwürfe von morgen sehen – auch wir nicht. Doch wir dürfen in die riesige Präsentationshalle. Hier sehe ich den ersten künstlichen Horizont meines Lebens. Er kann heller und dunkler strahlen und hilft den Designer dabei, einen Eindruck zu gewinnen, wie das Auto später außerhalb der Halle in der Realität wirken wird.

Fast alle Autos, die in diese Halle rollen, tragen grauen oder silberfarbenen Lack. So sehen die Kreativen am besten die von ihnen entworfenen Kanten und Knicke am Auto. Mit riesigen Reflektorschirmen an der Decke kann der Lichteinfall variiert werden.

Zwei oder vier Augen?

Die neue Mercedes E-Klasse in der Sindelfinger Präsentationshalle Die neue Mercedes E-Klasse in der Sindelfinger Präsentationshalle Quelle: Mercedes-Benz Beim Design der neuen E-Klasse ist die wohl spannendste Frage: „Was ist aus dem Vieraugen-Gesicht geworden?“ Mark Fetherston, verantwortlich für den Exterieur-Entwurf, erklärt mir und unserem User MB Dieselmaster, dass die neue E-Klasse doch nach wie vor vier Augen habe. Nur eben in Form zweier einzelner Lichtstreifen.

Fetherston erzählt, wie die unterschiedlichen Entwürfe der E-Klasse-Modelle gemeinsam in dieser Halle standen, in der auch wir stehen. Unter ihnen auch Modelle mit vier Scheinwerfern.

Doch durchgesetzt habe sich am Ende das Modell, das wir heute bestellen können. Es war das harmonischste, sagt der Designer.

Was MB Dieselmaster und ich in Sindelfingen sonst noch erlebt haben, lest Ihr hier:

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Avatar von sabine_ST
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